Flick-Villa

Pienzenauerstraße 111

 

Im Jahr 1978 hatte sich der Multimilliardär Friedrich Karl Flick (1927–2006), Erbe der deutschen Rüstungsindustrie aus dem Dritten Reich, eine Villa im noblen Bogenhauser Herzogpark errichten lassen. Seine Hochsicherheitsburg im Stil einer chinesischen Betonpagode wurde mehr bewacht als bewohnt, denn aus steuerlichen Gründen musste sich der Besitzer der Immobilie hauptsächlich im österreichischen Kitzbühel aufhalten. Alle 153 (!) Räume sollen jetzt 2014 abgerissen und bis Ende 2015 auf dem rund 2100 Quadratmeter großen Areal zwölf Luxus-Eigentumswohnungen (160 bis 400 Quadratmeter) entstehen. Quadratmeterpreis: über 10 000 Euro. Die Kosten für Abriss und Neubau werden auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Flick hatte sich seine Prachtbehausung mit freiem Blick auf die Isar ca. 30 Millionen DM kosten lassen, unter anderem wurde aus Angst vor Entführung und Anschlägen auf sein Leben ein Atomschutzbunker im Keller eingebaut sowie Fenster und Türen an Terrassen und Balkonen mit Panzerglas ausgestattet. Videokameras und Wachleute mit Maschinenpistolen schützten das Haus rund um die Uhr. In der Villa gab es einen Weinkeller, eine Bar und eine Schwimmhalle.

 

Stefan Mayr, Chef von M-Concept  Real Estate, erwirbt 2013 den Palast des Milliardärs Flick. Der Kaufpreis wird auf einen Betrag zwischen 30 bis 40 Millionen Euro geschätzt. Das Gebäude soll abgerissen werden und das Münchner Architekturbüro Landau und Kindelbacher plant für das Grundstück ein "modernes und doch klassisches Haus", dreigeschossig, mit zehn Luxuswohnungen  die neuen Bewohner wird's freuen.  Allerdings muss man schon über entsprechendes Kleingeld verfügen, denn laut "SZ" liegt der Quadratmeterpreis der 100 bis 400 Quadratmeter geplanten großen Luxuswohnungen in der Spitze bei 19.000 Euro. Vermarktet werden die Wohnungen vom Makler Detlev Freiherr von Wangenheim.

 

Stand November 2013: Der Bauausschuss des Bezirksausschusses Bogenhausen lehnt das Bauvorhaben von Landau und Kindelbacher ab. Begründung: Laut den vorliegenden Plänen würde die Baugrenze überschritten und in das Landschaftsschutzgebiet hineingebaut werden.

 

 

 

 

 

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Foto: Die Flick-Villa vor dem Abriss, Oktober 2013; hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.