"Gassigehen im Weltall"

Gebelestraße 2

 

„Ich empfinde das Kunstmachen wie das Kreieren einer Sprache“ hat Dorothee Golz einmal in einem Interview gesagt. Die in Wien lebende deutsche Künstlerin hat für die Grundschule an der Gebelestraße (Bogenhausen) 2007 im Nebentreppenhaus zum Innenhof aus Silikat- und Dispersionsfarbe, sowie Deco-Lack, Polyester und Plexiglas auf  6,5 x 9 Metern eine skurrile Situation geschaffen: ein Astronaut hat offensichtlich seine Raumkapsel verlassen, um einen kleinen Hund zum schwerelosen Gassigehen im Weltall auszuführen. Die Grenze zwischen Realität und Virtualität, zwischen erlebter und vorgestellter Wirklichkeit, wird hier aber auch dadurch verwischt, dass in Augenhöhe des Betrachters das zur Hälfte plastisch gefasste Hündchen dem gemalten Bild zu entwischen scheint, um mitsamt seiner Kapsel dem vor ihm stehenden Kind in die Arme zu fallen, denn - so noch einmal Dorothee Golz - „es soll bewusst werden, dass es eine Welt des Denkens gibt, eine gedachte Welt, die neben der realen, der greifbaren existiert. Parallel zu dem, was wir sehen, was um uns herum da ist, gibt es eine innere Auffassung dessen, was wir erleben.“

 

 

 

 

 

 

 

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Quelle: Florian Matzner in: www.quivid.com

Fotos: Peter Schinzler