Mauerkircherstraße 5

Das Ensemble der Mietswohnhäuser in der Mauerkircherstraße 3 bis 7 wurde im Auftrag der jeweiligen Bauherrn von Architekt Max Neumann errichtet. Die Mauerkircherstraße 5 (Gebäude ein der Mitte) war seit den 1940er-Jahren unter den »Bayerischen Jugendring«-Präsidenten Arthur Bader, Hermann Kumpfmüller und Adolf Waibel eine Schaltzentrale der Jugendpolitik in Bayern. Der »Bayerische Jugendring« war als Körperschaft des öffentlichen Rechts, die mithilfe der US-Besatzungsbehörden gegründet worden war, um

die »verlorene Jugendgeneration« aus der Ideologie des Nationalsozialismus quasi »rückzuerziehen«,
die in der NS-Zeit verbotenen Jugendorganisationen und Jugendbünde wieder in ihre Rechte einzusetzen,
das von den Besatzungsmacht beschlagnahmte Vermögen der NS-Staatsjugend (zum Beispiel HJ-Heime oder das ehemalige Hochlandlager bei Königsdorf) einer neuen Verwendung zuzuführen.

Der »Bayerische Jugendring« hatte seine Dienststelle als Untermieter beim »Deutschen Jugendherbergswerk«, Landesverband Bayern, dem Rechtsnachfolger des »Reichsverbandes für Jugendwandern und Jugendherbergen«, in der Mauerkircherstraße 5. Die bayerischen Jugendherbergen werden nach wie vor von hier aus organisatorisch betreut und verwaltet. (siehe: http://bayern.jugendherberge.de/)

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Textquelle: Gisela Scola: Der Herzogpark, S. 151.

Foto: Die frisch errichteten Mietswohnhäuser an der Mauerkircherstraße 3, 5 und 7 (von links nach rechts). Fotografie Georg Pettendorfer am 10.1.1910. Quelle: Stadtarchiv München, Sign. DE-1992-FS-NL-PETT1-2440