Zur Eröffnung des Cosimawellenbades konnte am am 9. April 1980 im Münchner Stadtanzeiger Folgendes lesen:

 

"Die Münchner brauchen künftig nicht mehr zum Wellenbaden ins bayerische Oberland zu fahren. Seit gestern, Donnerstag haben sie die "Welle" unmittelbar vor der Haustür. Münchens neuester Badetempel mit Welle, das Bogenhausener Cosimabad, kann sich auch bei verwöhnten Wasserratten sehen lassen. Eingebettet in eine hügelige Freifläche, bietet sich das fast ausschließlich in rustikalem Holz gehaltene Bauwerk als stilvolles und gemütliches Freizeit- und Erholungszentrum dar. Entsprechend attraktiv sind auch die Einrichtungen: das 35 auf 16,5 Meter große Wellenbecken, das Kinderplanschbecken, der Ausschwimmkanal mit dem Heißwasser-Sprudelbecken im Freien und die 7000 Quadratmeter große Liegewiese, mit einem zweiten Kinderplanschbecken. Zwei Saunas, eine moderne Solariumanlage und weitere Solarien im unmittelbaren Hallenbereich, sowie Tischtennis- und Trimmeinrichtungen ergänzen das großzügige Angebot. Von der Cafeteria im ersten Stock aus können die Badegäste und Besucher das Geschehen in der Halle mitverfolgen."

 

Für das Cosimabad musste die Stadt "tief in die Tasche greifen". Anstelle der noch 1978 vom Stadtrat genehmigten Kosten von 12,34 Millionen Mark - gegenüber ersten Schätzungen von 9,4 Millionen Mark - mussten am Ende 14,24 Millionen Mark berappt werden. Das "Bad mit Welle" schlug damals noch höhere Wellen im Münchner Stadtrat. So sprach man schon davon, das Bad als Ruine stehen zu lassen. Letztendlich billigten die Stadträte die neuen Gesamtkosten. Begründet wurde dies unter anderem so:

 

"Den Bäderbau in dieser Phase zu stoppen, würde genau die falschen Adressaten treffen, nämlich die Schulklassen und die Bogenhausener Bevölkerung. Deshalb bleibt nichts übrig, als auch dieses Mal den Sachzwängen zu folgen."

 

Schon drei Jahre nach der Eröffnung machte das Cosimabad unter den Schlagzeilen "Cosimabad wurde Tröpferlbad" und "Über und unter den Wellen tröpfelt es" von sich reden. Das als Superbad gepriesene Schwimmbad war leck und wurde langsam aber sicher zur Tropfsteinhöhle. Aus dem Schwimmbecken tropfte Wasser in den Keller und aus der Sauna in den Umkleideraum. Abdichtungen und Isolierungen wiesen schwere Mängel auf. Die ersten Mängel wurden schon 1980 festgestellt, so stellte man ein halbes Jahr nach Beginn des Badebetriebes 30 Baumängel am Neubau fest. Danach kamen noch weitere dazu und so wurde über zwei Jahre ohne Erfolg an den Schäden herum gebastelt.

 

2004 wurde unter Leitung des Cosimabad-Architekten Prof. Peter Seifert ein 500 Quadratmeter großer neuer Saunabereich erstellt. Kosten: 64.000 Euro.

 

 

 

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Textquelle: Karin Bernst, "Ein Spaziergang durch den Münchner Nordosten", Kalender 2009, hrsg. vom Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.