Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus

Dreieinigkeitskirche, Wehrlestraße 8

 

Der Nationalsozialismus forderte auch in Bogenhausen zahlreiche jüdische Menschenleben, zerriss Familien, demütigte, schikanierte, folterte und tötete auf oft schreckliche Weise. Damit sich nicht still und leise allmählich der Mantel des Vergessens über diese Gräueltaten legt, wurde am 11. November 2007 eine Gedenktafel an der Mauer unterhalb des Eingangsportals der evangelischen Dreieinigkeitskirche enthüllt.

 

Die Gedenktafel ist eine Lösungsalternative zur Diskussion um die so genannten Stolpersteine. 2004 initiierte der politische Künstler Wolfram P. Kastner die Aktion "Auf einmal da waren sie weg ...". Er stellte umfangreiche Nachforschungen zu den Schicksalen jüdischer Bewohner und Bewohnerinnen in Bogenhausen an, erweckte um die 50 unbekannte und vergessene Namen zum Leben, das man ihnen so grausam entriss. Die rekonstruierten Schicksale veröffentlichte er in einem Buch. Die Anbringung der Gedenktafel an der Dreieinigkeitskirche ist ein Ergebnis dieser Aktion und - laut Dekan an der Dreieinigkeitskirche Volker Herbert - eine Lösungsalternative zur Diskussion um die so genannten "Stolpersteine".

 

Der Text der Gedenktafel aus Bronze wurde von einer Projektgruppe des Kirchenvorstands der Dreieinigkeitskirche entworfen, das Layout stammt von Jürgen Bartz. Auf eine Namensauflistung wurde bewusst verzichtet, da man keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wollte.

 

Christus spricht:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Wir aber haben unsere Augen verschlossen

vor eurem Leid.

 

Wir erinnern uns

an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus

in Bogenhausen.

 

Die Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Dreieinigkeitskirche

 

 

 

 

>> zum Überblick "Denkmale" im Münchner Nordosten

 

 

 

 

Foto: hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., 2007