»Drillingshäuser« (Nr. 39/41/43)

Mauerkircherstraße 41

Im November 1910 reichte Architekt Paul Böhmer die Pläne für die sogenannten Drillingshäuser (Häuserblock mit den Hausnummern Mauerkircherstraße 39, 41 und 43) bei der Lokalbaukommission München ein. 1909 hatte er das 1333 Quadratmeter große Grundstück für 33858 Mark (also 25 Mark pro Quadratmeter) von der »Terraingesellschaft« gekauft. Ende des Jahres 1911 waren die Häuser bezugsfertig. Trotz ihrer anheimelnden Fassade, mit den liebevoll gestalteten Balkonen und Portalumrahmungen sowie der großzügigen Grundrisslösungen waren die Häuser in den ersten Jahren nicht zu verkaufen. Noch 1913 weist das Adressbuch München für alle Häuser keinen Mieter und als Besitzer immer noch Paul Böhmer aus.

 

Die Zeitschrift »Architektur des XX. Jahrhunderts« berichtete 1913 über die Drillingshäuser:

»Die durch Barndmauern geschiedenen zweistöckigen Bauten sind durch Ausbauten gegliedert. Das links gelegene Eckhaus [Nr. 39] besitzt an der Straßenfront sowie an der freien Seitenfront vom Boden aufsteigende, mit einer Altane abschließende halbrund vorspringende Erkerausbauten. Das rechtsgelegene Eckhaus [Nr. 43] und das mittlere Haus [Nr. 41] sind ebenfalls mit Erkerausbauten im Erdgeschoss versehen. Die Fenster sind verputzt und die übertretenden über den Eckhäusern abgewalmten und gebrochenen Dächer sind mit Schiefer eingedeckt. Jedes der Häuser erhält eine auf beide Geschosse verteilte, um eine Diele mit freiliegender Treppe gruppierte Wohnung.«

 

Die Häusergruppe ist auch heute noch fast in ihrer ursprünglichen Form erhalten und steht unter Denkmalschutz.

 

 

 

 

 

 

 

Direkt neben dem Ehepaar Gustl Waldau wohnte seit 1913 der Historiker Professor Erich Marcks. Er lehrte seit diesem Jahr als Ordinarius für Neuere Geschichte in München. 1922 zog Marcks aus der Landehauptstadt nach Berlin und lehrte dort weiter bis zu seiner Eremitierung. heute ist der Mann, der die Geschichtswissenschaft am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entscheiden beeinflusste in der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Fotos oben und unten: Mauerkircherstraße 39 und 41 © dietlind pedarnig 2009

Foto Mitte: Die »Drillingshäuser« Mauerkircherstraße 39/41/43 im Jahr 1913. Buchscan aus: Dorle Gribl: Prominenz in Bogenhausen. Villen und ihre berühmten Bewohner, München 2009, S. 167.

Plan: Die »Drillingshäuser« 1910. Buchscan aus: Dorle Gribl: Prominenz in Bogenhausen. Villen und ihre berühmten Bewohner, München 2009,  S. 167.