Villa Kerschensteiner

Möhlstraße 39

 

Die malerische Villa im Stil der »deutschen Renaissance mit gotischen Anklängen« entwarf 1896 Architekt Leonhard Romeis im Auftrag von Stadtschulrat Dr. Georg Kerschensteiner. Das Anwesen bildet mit dem benachbarten Haus Nr. 41, der Villa für den Kunstmaler Ernst Ludwig Plaß, eine Einheit. Die heute unter Denkmalschutz stehende Doppelvilla war eine der ersten Villen, die in der Möhlstraße entstand. 

 

Das Grundstück gehörte bis 1896 Carl Freiherr Ritter von Oberkamp, dem Besitzer der Villa in der Möhlstraße 44. 1935 ging das Haus an den Chemiker Dr. Max Jäger, dann an Emilie Jäger, die das Haus nach dem Zweiten Weltkrieg an eine jüdische Organisation vermietete. Um 1949 war in der Villa eine Kantine des jüdischen Stadtkomitees von München untergebracht. 1950 beantragte der Gastwirt Naftalowitz eine Konzession für die Gaststätte »Amoria« die frühere Betriebskantine sollte zu einem Restaurant umgebaut werden. Im Erdgeschoss befanden sich inzwischen eine Schenke und zwei Gasträume. Im Garten gab es ein Buffet in Form eines Kiosks und ein Tanzpodium. diese »Tanzdiele« täglich wurden hier bis 23 Uhr Konzerte oder Tanzveranstaltungen abgehalten sorgte schon bald für Beschwerden von der Nachbarschaft.

 

Seit 1968 war die Villa im Besitz der Frankona Rückversicherungs-AG (spätere SWISS RE), heute ist sie in Privatbesitz.

 

 

 

 

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Fotos: 

oben: Blick auf den Erkerturm der Villa Kerschensteiner mit dem gemeinsamen Mittelrisalit, Möhlstraße 41  © dietlind pedarnig, 2008.

unten: Die beiden identisch gestalteten Hauseingänge Nr. 39 (links) und Nr. 41 (rechts) im Mittelrisalit © dietlind pedarnig, 2008.