"beim Mesner"

Muspillistraße 10

 

Den Mesnerdienst für die Pfarrei St. Lorenz versah traditionsgemäß immer ein "Gütler", 1772 wird Niklas Welsch benannt, dem der 1/8 Hof "beim Mesner" gehört. Anfang des 19. Jahrhunderts übergibt er das "Mesnergütl" an seinen Sohn Michael. Ein eigenes Mesnerhaus gab es nie. 

 

Zu den Aufgaben des Mesners im 19. Jahrhundert gehörte das Läuten der Glocken, das Aufziehen der Kirchenuhr und das Grabschaufel. Entlohnt wurden diese Dienste on den Bauern mit festgelegten Naturalien, später erst umgerechnet in Geld. Je nach Kirchenjahreszeit bestand der "Gehalt" aus Brotlaiben, Eiern sowie Schüsseln voll Mehl und Nudeln. Als sogenannte "Läutgarben" bekam der Mesner von jedem Getreide zwei Garben und ein Kirchweihbrot. Beim Begräbnis von Weibspersonen gebührten dem Mesner außerdem noch zusätzlich "2 Reisen (= 1/2 Pfund) Haar".

 

Nachdem 1899 das Mesneranwesen an ein Maurerehepaar verkauft wird, erwerben der Gemeindediener und Mesner Johann Nitzl und seine Frau das Wohnhaus in der Muspillistraße 12, später erhalten sie noch den Garten vor dem Kirchhof dazu.

 

 

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Fotos: 

oben: Das Anwesen "beim Mesner",  Muspillistraße 10 (hinterer Anbau am Anwesen Muspillistraße 12) © dietlind pedarnig

unten: Haus Muspillistraße 12, in direkter Verlängerung der Mauer des Friedhofs von St. Lorenz; hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.