ehemaliger Hof "beim Bichlbauer"

Muspillistraße 5

 

Bereits 1778 wird der Bichlbauer Georg Gruber in den Kirchenrechnungen als Kirchenprobst genannt - die erste Erwähnung des stattlichen halben Hofes in Oberföhring. Bis zur Säkularisation 1803 war diese Hube der Hofkammer von Freising zinspflichtig gewesen und über mehrere Generationen von der Familie Gruber bewirtschaftet.1897/1899 fand dann eine Zertrümmerung des Hofes statt und Ludwig und Katharina Gruber verkauften eines der zum Hof gehörigen Grundstücke an den Ziegeleibesitzer Anton Huber, der wiederum noch im gleichen Jahr, 1897, das 5,337 ha große Stück Land an die Kaufmannsleute Grünwald veräußerte. Zwei Jahre später errichteten Fritz und Maria Grünwald hier eine Ziegelei. 1920 wurde diese abgebrochen und 1939 auf dem Gelände ein Lazarett errichtet. Heute stehen hier die Gebäude des Oberföhringer Bürgerparks

 

Der Bichlhof selbst samt dem restlichen dazu gehörende Grundbesitz wurde 1899 vom Ziegeleibesitzer Friedrich Pfeifer erworben, der auf dem Gelände der heutigen Oberföhringer Straße 204 (ehemals Haus Nr. 19) eine Ziegelei errichtete - die noch heute erhaltenen Gebäude der sogenannte Ziegelei "Deck". Den alten Bichlhof selbst kann 1917 Pfarrer Georg Manseicher um 26.200 Mark erwerben, da er hier eine für die Gemeinde dringend benötigte "Kleinkinderbewahranstalt" einrichten will. Nach umfangreichen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen wird der Kindergarten am 2. Juni 1919 eröffnet. 1925 übernimmt der Vinzentius-Verein die Anstalt und seit 1939 befindet er sich unter der Trägerschaft der Kirchenstiftung St. Lorenz. Ein Erweiterungsneubau für den Kindergarten wurde am Grundstück des Anwesens, jetzt Muspillistraße 11, errichtet. 1982 wurde nach dem Hof der "Bichlhofweg" in Johanneskirchen benannt.

 

 

 

 

 

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Fotos:

oben Bichlbauerhof 2007; hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.

unten: Kindergartenneubau, Muspillistraße 11, rechts der ehemalige  "Bichlbauerhof";  hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.