Prinz-Eugen-Park

 

Seit 2001 erschienen immer wieder Berichte in den Medien über die Verlegung der Oberföhringer Pionierschule Prinz-Eugen-Kaserne (Lohengrinkaserne) nach Ingolstadt und gaben damit zahlreichen Diskussionen um die weitere Nutzung des Geländes und der Sportanlagen Raum. Anfang 2006 konnte die Stadt München für 36 Millionen Euro die Kaserne erwerben. Auf einer Grundfläche von ca. 30 Hektar sollen 1800 Wohnungen für etwa 4500 Menschen, davon 50% sozialgebundener Wohnungsbau (eine Reduzierung der ursprünglichen Zahl um 300 Wohnungen), ein Einkaufszentrum, ein Bürgerhaus, eine Grundschule mit der alten Bundeswehr-Schwimmhalle, ein Kindergarten, eine Krippe sowie ein Tagesheim und viel Grün errichtet werden. 2009 wurden alle Gebäude bis auf die Schwimmhalle mit Tauchbecken auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne abgerissen. Der Münchner Stadtrat billigte den Bebauungsplan im Juli 2012 einstimmig. Ursprünglich für 2014 geplant, soll  der Baubeginn 2017 sein. Investiert werden im Baugebiet insgesamt 140 Millionen Euro. Bauträger ist die städtischen Wohnbaugenossenschaft Gewofag.

 

 

 

 

Im Mai 2015 hat die Gewofag drei Siegerentwürfe für den von ihr ausgeschriebenen und organisierten Wettbewerb zur Bebauung des sogenannten Prinz-Eugen-Parks bekanntgegeben. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet (29. April 2015) soll innerhalb grüner Freiräume bezahlbarer Wohnraum in verschiedenen Förderungsmodellen entstehen keine Bogenhauser Mietpreise. Auch der Inklusion wird Rechnung getragen: alle Wohnungen sind barrierefrei und die Pfennigparade wird hier zwei rollstuhlgerechte Wohngruppen für Jugendliche und Erwachsene betreiben. Ebenso wird ein Bewohnertreff und eine Kindertagesstätte integriert werden.

 

Aus 36 teilnehmenden Architekten wurden für die ganz im Norden liegende, leicht zurückgesetzte Baugebiet an der Cosimastraße das Wiener Büro AllesWirdGut (Mit dem Kölner Landschaftsarchitekten Club L94) für den besten Plan ausgezeichnet. Für das zweite Baufeld (direkt an die Cosimastraße angrenzend) und eine weitere an den künftigen Maria-Nindl-Platz angrenzende Baufläche erhielt das Münchner Architektenbüro Fink + Jocher (mit den Münchner Landschaftsarchitekten HinnenthalerSchaar) den ersten Preis. Eine Arbeitsgemeinschaft der Büros Maria Neuberger Architekten und Laux Architekten mit terra.nove Landschaftsarchitekten aus München erhielten einen weiteren ersten Preis für ihre Baupläne im Herzen der neuen Siedlung.

 

Im Mai 2019 konnten die ersten Bewohnerinnen und Bewohner ihre Wohnungen beziehen. Im August 2020 war - trotz der Corona-Pandemie - Deutschlands größte ökologische Holzbausiedlung bezugsfertig. Im Sommer 2022 soll für Kinder eine Obstbaumwiese, ein Biotop und ein Kletterspielplatz, ein riesiger Wasserspielplatz mit Matschbereich, Hängematten, Aussichtsfelsen und Fontänen fertig gestellt sein. Erwachsene können sich auf einer Sportpromenade fit halten, Boule spielen oder auf Boulder-Wänden herumkraxeln. Kosten: knapp 14 Millionen Euro.

 

 

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Fotow:

oben: Abriss der Gebäude der Pionierschule 2009. hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.

unten: Brachfläche nach dem Abriss der Gebäude der Pionierschule. Im Hintergrund steht noch die ehemalige Kapelle. hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.