Das "Aus" für den historischen Bau

In den Anfangsjahren stand der Betrieb immer wieder vor der Schließung bzw. drohte eine Verlegung des Stadions. Erst die persönliche Fürsprache Hitlers und die Funktion der Sportstätte als Übungsgelände zur Vorbereitung deutscher Eisläufer auf die Winterolympiade in Garmisch-Partenkirchen 1936 sicherte die Existenz dann auch langfristig. Der Bau eines Schwimmbeckens und damit die Eröffnung des Badebetriebs trugen weiter zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Stadions bei, so dass die provisorischen Anlagen aus Holz (Ankleideraum, Kantine, Tribüne für immerhin 6000 bis 7000 Personen) durch feste Gebäude (nach einem Entwurf von Architekt Paul Wenz) ersetzt wurden. 

 

 

Prinzregentenbad mit Blick auf die gegenüberliegende Genossenschaftswohnanlage der 1920er Jahre,

 im Stil der Neuen Sachlichkeit, 1938

 

 

Badefreuden im "Prinze" in den 1930-ern

 

 

Nach einer teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Stadion in den Jahren 1946 bis 1948 wieder neu aufgebaut und im Jahr 1957 von der Stadt München übernommen. Noch Anfang der 1960er Jahre war das Prinzregentenstadion die einzige Kunsteisbahn in München und musste öfters wegen Überfüllung geschlossen werden. 1963 brachte die Kunsteisbahn am Westbad, später Olympia-Eisstadion und Eisbahn Ost Entlastung.

 

 

 

 

Eissportstadion und Schwimmbad des "Prinze" wurden im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert und saniert. 1993 dachte der Stadtrat jedoch wegen Betriebsdefiziten und anstehender Sanierungskosten ernsthaft über eine Schließung nach. Sogar ein Plan, die Anlage an die UFA-Theater AG zu verkaufen wurde diskutiert: Die UFA plante die Errichtung eines "Prinzregenten-Palasts" mit 12 Kinos, Tiefgarage und einer Eislauffläche auf dem Dach. Doch dagegen legten Heimatpfleger und Denkmalschützer ihr Veto ein. Im Mai 1999 sprach sich auch Oberbürgermeister Christian Ude für den Erhalt des Prinzregentenstadions als familiengerechtes Sommerbad mit Eislauffläche im Winter aus. Nur solche Pläne sollten weiter verfolgt werden. Allerdings ging die Verantwortlichkeit für das Stadion nun vom Stadtschulamt auf die Stadtwerke München/Bäderbetriebe über. Dort wurde eine neue Planung erarbeitet, die den Abriss und Neubau des Hauptgebäudes vorsieht, trotz gut erhaltener Bausubstanz. Am 21.2.2001 stimmte der Stadtrat den Plänen der Stadtwerke zu. Ab April 2001 wurde das "nur" unter Ensembleschutz stehende Hauptgebäude abgerissen und mit den Umbauarbeiten begonnen. Auch ein zur Rettung des Prinzregentenstraße gegründeter Verein und ein Bürgerbegehren konnten dies nicht verhindern. 

 

 

 

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