ehemalige Ziegelei Rattenhuber

Freischützstraße / Johanneskirchen

 

Dort wo heute die Tennisanlage an der Freischützstraße in Johanneskirchen steht (ehemals HsNo. 21) befand sich seit 1898 die Ziegelei der Eheleute Franz und Katharina Rattenhuber aus Englschalking. 1905 bauen die beiden für ihre Ziegeleiarbeiter einen Arbeiterschlafraum - Zeichen der Verbesserung der bis dahin in vielen Ziegeleien miserablen Lebensumstände für die größtenteils italienischen Saisonarbeiter. Neben den technischen Errungenschaften beim Abbau der Ziegel (Dampfbagger mit Kettenband und Schürfeimer ersetzen Pickel und Schaufel), gab es seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jetzt vermehrt kürzere Arbeitszeiten, feste eigene Unterkünfte (Baracken) und den Hygienevorschriften entsprechende Sanitäreinrichtungen - dies musste jedoch oft gegen den Widerstand der Ziegeleibesitzer von den Behörden durchgesetzt werden.

 

1912 wurde die Ziegelei an die Söhne Walter und Ernst Rattenhuber übergeben, die den Betrieb bis ca. 1950 aufrecht erhielten.

 

 

 

>> zum Lageplan »Ziegeleien in Johanneskirchen um 1900«

>> zum Überblick »Ziegeleien im Münchner Nordosten«

 

 

 

Foto: Ziegelei von Rattenhuber in Johanneskirchen um 1960, Blick von der Bahnüberführung Stegmühlstraße nach Westen. Quelle: »Dörfer auf dem Ziegellan«d, hrsg. v. Willibald Karl, München 2002.