Im 13. Stadtbezirk gab es vier Zollhäuschen:
Station No. XV. an der Ismaninger Straße / Ecke Trogerstraße (1864 bis 1892 in Betrieb, danach abgebrochen)
Station No. XV. (neu) an der Oberföhringer Straße 57 (1892 bis 1923 in Betrieb, noch heute als Wohnhaus genutzt)
Station No. VI. an der Denninger Straße 162 / Ecke Weltenburger Straße, vormals Hausnummer Zamdorf 15 (ab 1893 in Betrieb, bis 1964 bewohnt, danach abgebrochen)
Station No. VII. an der Englschalkinger Straße 161, vormals Bogenhausen Nr. 87a (ab 1893 in Betrieb, bis 1964 bewohnt, danach abgebrochen
Oberföhringer Straße 57
Die beiden Zollhäuschen in der Denninger und Englschalkinger Straße entstanden nach Plänen des Stadtbaumeisters Hans Grässel, der auch die Vorlagen für weitere elf Zollstationen an den Ausfallstraßen in München lieferte. Architektonisch zeichneten sich die Gebäude durch funktionelle Einfachheit aus, hatten sie doch ein bescheidenes Maß von etwa je zehn Metern Seitenlänge. Auf diesem einfachen Grundriss beruhend, waren die Stationen meist eingeschossig. Im Erdgeschoss lagen die Amtsstuben und darüber in der Mansarde befand sich die Wohnung für die Pflasterzollaufseher. Grässel holte sich für die äußere Gestaltung Anregungen beim privaten Hausbau seiner Zeit und so wirkten die Gebäude mit ihren Türmchen und Erkern, ihrer Bemalung und ihren tiefgezogenen Dächern und Vorgärten eher wie Villen im Kleinformat, denn als offizielle Grenzposten.
Oberföhringer Straße 57
Text: Roland Krack, in: "Dörfer auf dem Ziegelland", München 2002
Foto oben: Zollhaus an der Denninger Straße / Ecke Weltenburger Straße um 1959, im Hintergrund die ersten Hochhäuser der Parkstadt Bogenhausen. Buchscan aus: "Dörfer auf dem Ziegelland", München 2002
Fotos Oberföhringer Straße 57 © dietlind pedarnig (2007)