Bruno Frank (1887–1945)

 

Bruno Sebald Frank wurde am 13. Juni 1887 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Bankiersfamilie in Stuttgart geboren. Er studierte zunächst Jura und Philosophie (mit Promotion zum Dr. phil.) ehe er sich ganz der Schriftstellerei widmete. 1924 heiratete er Liesl Mittler (1903–1979), die Tochter der österreichischen Operettendiva Fritzi Massary. Das Paar lebte zunächst in Feldafing am Starnberger See, dann im Münchner Herzogpark, in der Mauerkircherstraße 43, in direkter Nachbarschaft zu Thomas Mann und seiner Familie. Frank bestimmte mit Werken wie den beiden großen historischen Romanen »Trenck« (1926) und »Cervantes« (1934) die literarische Szene der Dreißiger- und vierzigerjahre in Deutschland entscheidend mit. 1937 erschien sein Roman »Der Reisepaß«, sowie das erfolgreich verfilmte Lustspiel »Sturm im Wasserglas« (1930). Frank war auch Lyriker sowie  Autor von Essays und Filmdrehbüchern.

 

Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 emigrierten Liesl und Bruno Frank über Österreich und die Schweiz und erreichen im März 1934 Sanary-sur-Mer in der Provence. Hier, in der Villa Le Fayet, verbrachte Franks Schwiegermutter Fritzi Massary den Sommer, während ihr Mann, Charakterdarsteller Max Pallenberg, auf Europareise war. Am 25. Juni 1934 stürzte Pallenberg nahe Prag mit dem Flugzeug ab. Bruno Frank wurde 1934 Gründungsmitglied des Deutschen PEN im Exil. Bei der Bücherverbrennung 1933 entgingen seine Werke dem Feuer, da sie auf die Schwarze Liste der »Schönen Literatur« aufgenommen wurden. 1938 korrigierte die Reichsschrifttumskammer dieses »Versehen« allerdings und setzte seine Werke auf die »Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums«. Noch im selben Jahr zogen Liesl und Bruno Frank zusammen mit Fritzi Massary nach Los Angeles, wo sie sich im Kreis der deutschen Emigranten in Beverly Hills niederließen. Mit angeschlagener Gesundheit starb Bruno Frank am 20. Juni 1945 in den USA.

 

 

 

Foto: Bruno und Liesl Frank am Chinesischen Turm in München, Ende 1920.