Martin Hierl (*1928)

 

Ein Fabelwesen blickt auf Skulpturen und alte Grabsteine die sich in seinem Garten gegenüber der Kirche St. Emmeram angesammelt haben. Darüber hinaus zeugen unzählige Platten und Stücke aus Marmor und Sandstein vom Arbeitsleben des Martin Hierl. Als er 1948 nach München kommt ist er ausgebildeter Steinmetz, der zehn Jahre später seinen ersten großen Auftrag bekam. Er meißelte für den Meraner Friedhof in Südtirol die Namen gefallener deutscher Soldaten auf Gedenksteine. Wochenlang war er für diesen Friedhof mit dieser belastenden Arbeit beschäftigt, immer in Gedanken bei den Toten, die früh ihr Leben lassen mussten. Namen und Gedenken an Vergangenes bestimmen immer mehr sein Leben. Er spezialisierte sich zum Schriftgraveur, der mit seinen Arbeiten auch Gedenkorte gestaltet.

 

 

 

 

 

 

Zum Beispiel erinnern Tafeln und Stelen in Feldkirchen und Aschheim an das Leben und Sterben des frühmittelalterlichen St. Emmeram. Auch in Ismaning beschriftete er in der alten Kirche, heute im Innenhof zu sehen, u.a. ein Gedenkplattenpaar für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs. Eine besondere Gedenkstätte im Olympiadorf hat er 1972 geschaffen: die Erinnerungstafel vor dem Haus Conollystrasse 31. Sie erinnert, auch in hebräischen Buchstaben, an die Namen der während der Olympischen Spiele 1972 ermordeten israelischen Sportler. Besonders hervorzuheben ist der Obelisk auf dem Marktplatz seiner Heimatstadt Dietfurt, gestaltet für die 700-Jahrfeier der Markterhebung. Er gravierte Buchstaben in den Stein oder arbeitete sie aus dem Stein heraus. Texte machen Steine zu Gedenkorten. Die Stele vor der Alten Ziegelei Oberföhring ist auch sein Werk.

 

Martin Hierl lebt in Englschalking.

 

 

 

 

 

Abbildungen von oben nach unten: