Kurfürst Karl (oder Carl) Theodor von Bayern (1724 - 1799)

 

Karl Theodor, ein Vertreter der Pfälzer Linie der Wittelsbacher, tritt nach dem Tod von Kurfürst Max III. Joseph von Bayern 1777 dessen Nachfolge an und verlegt seine Residenz von Mannheim nach München. Anders als in der Pfalz ist Karl Theodor aber in Bayern sehr unbeliebt. Er umgibt sich nur mit Pfälzern und interessiert sich lange Zeit wenig für bayerische Angelegenheiten. Erst nach dem Scheitern der Pläne ganz Bayern gegen die Österreichischen Niederlande zu tauschen, wird seine Regierung in Bayern bedeutsam. Ab 1785 verfolgt er die Illuminaten und Graf Rumford reformiert das Staatswesen, das bis dahin von Ämterkauf und Ämtervererbung geprägt worden war.

 

Karl Theodors Maßnahmen hatten ihre Schwerpunkte in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Wohlfahrt und Bildung. Auf seine Initiative hin entstand in München unter anderem auch der Englische Garten. An seinen Namen erinnert heute noch die Gemeinde Karlsfeld bei Dachau, das Karlstor in München und der offizielle Name des "Stachus": Karlsplatz, ein Name, der jedoch von den Münchnern wahrscheinlich wegen der Unbeliebtheit des Kurfürsten traditionell kaum benutzt wird. Der Kurfürst starb mit 75 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, ihm folgte Maximilian IV. Joseph als Kurfürst nach, der spätere Max I. König von Bayern.