Johann Baptist Straub (1704–1784)

 

Straub stammte aus einer Bildhauerfamilie. Auch sein Vater Johann Georg Straub und seine Brüder Philipp Jakob, Joseph und Johann Georg Straub waren Bildhauer. Er war zunächst vier Jahre im Kreise der Münchner Hofkunst beim Hofbildhauer Gabriel Luidl tätig und ging dann nach Wien. Hier wirkte er von 1726 bis 1734. Nach seiner Rückkehr nach München wurde er 1737 von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern zum Hofbildhauer ernannt. Straub war 25 Jahre lang der führende Bildhauer Münchens und lebte trotzdem mit seiner Familie in ausgesprochen bescheidenen Verhältnissen und musste viele Schicksalsschläge verkraften. Er verlor seine erste Ehefrau und 9 Kinder aus zwei Ehen. Aufgrund eines körperlichen Gebrechens musste Straub 1776 schließlich seine manuellen Arbeiten einstellen. Durch diesen Umstand lebte Straub mit Familie in seinen letzten Lebensabschnitt in materieller Not. Er ist auf dem Alten Südfriedhof in München beerdigt.

 

Straubs Werkstatt war zu seiner Zeit die bedeutendste in München. Sie stattete vor allem in Oberbayern Kirchen und Klöster aus, aber auch Palais in München wie das ehemalige Palais Törring-Jettenbach (die mannsgroßen Figuren Straubs aus dessen Treppenhaus sind im Bayerischen Nationalmuseum ausgestellt.) Meist sind Straubs Figuren weiß gefasst mit wenigen Vergoldungen. Kirchliche Werke sind die Altäre der Klosterkirchen von Andechs und Schäftlarn sowie der St.-Michael-Kirche in Berg am Laim. Sein wichtigster Schüler war Franz Ignaz Günther. Mit ihm zusammen stattete der 66-Jährige auch die Kirche St. Georg in Bogenhausen aus. Im barocken Hochaltar stellte dort Straub wie auf einer Bühne den Triumph des Kirchenpatrons über den Drachen dar. (1770 bis 1773)

 

 

 

 

 

 

Abbildungen:

oben: Franz Xaver Jungwirth: Johann Baptist Straub, Kupferstich nach Franz Ignaz Oefele, 1779.

unten: Der Hochaltar in St. Georg, Bogenhausen, Ansichtskarte