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Willibald Karl/ Karin Pohl Amis in Bogenhausen. München 1945-1992
ISBN: 978-3-862-221981 |
Erst die Enteignung jüdischer
Villen während der NS-Zeit, dann schon 1940 erste Bombenangriffe, schließlich
der Einmarsch der Amerikaner und das Kriegsende. Es folgten Beschlagnahmungen
für Einrichtungen der US-Streitkräfte und für Organisationen, die „Displaced
Persons“ unterstützten. Die Möhlstraße als Brennpunkt des Schwarzmarkts. Ein
amerikanisches Kaufhaus in der Prinzregentenstraße, Reeducation-Programme in
Bogenhauser Villen, „Ami-Sender“ und Wohnsiedlungen nach amerikanischem Vorbild.
In der Nachkriegszeit und noch weit darüber hinaus wurden die langen Schatten
von Deutschlands brauner Vergangenheit verdrängt. Erst in den letzten Jahren ist
diese Zeitspanne in den Blick differenzierter geschichtlicher Darstellungen
geraten und eine neue Erinnerungskultur entstanden. Gleichzeitig stirbt die
Generation der Zeitzeugen, die die NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg und die
unmittelbare Nachkriegszeit bewusst miterlebt hat, langsam aber unaufhaltsam
aus.
Für das Buch „Amis in Bogenhausen“, das als vierter Band der „Schriften zur
Kultur im Münchner Nordosten“ erscheint, wurden jetzt unter der Federführung der
Historiker Karin Pohl und Willibald Karl Zeitzeugen befragt und Archive
durchforstet. Es entsteht ein lebendiges und facettenreiches Bild von
Bogenhausen in den ersten Nachkriegsjahren, nicht zuletzt dank der zahlreichen,
zum Teil bislang unveröffentlichten Bilder.