"Die Hochhäuser waren nicht für kinderreiche Familien geplant, sondern um den berufstätigen Junggesellen und allein stehenden Ehepaaren Wohnungen mit einem Höchstmaß an Wohnwert für ihre spärliche Freizeit zu bieten. Besonnung jedes Wohn- und Schlafraumes zu allen Jahreszeiten, eine Loggia bei jeder Wohnung, doppelte Aufzugsanlagen, Müllschlucker und voll eingerichtete Kochnischen bei den Kleinwohnungen erfüllen diese Aufgaben." (Süddeutsche Zeitung, 30.6.1956). 

 

Schon bald nach der Fertigstellung bewahrheitete sich für die Mieter der für München sensationellen ersten "Wolkenkratzer" die Prophezeiung, dass sich hier eine Art Tourismuswelle über die Anlage ergießen würde. Schon bald nach Fertigstellung nahmen Stadtrundfahrten die Parkstadt in ihr Programm auf und das neue Ziel des Sonntagsausflugs hieß "Hochhaus-Aussicht" genießen. Vom 15. Stockwerk aus hatte man bei klarer Sicht nicht nur einen prächtigen Blick auf München sondern auch auf das Alpenpanorama inklusive Zugspitze. Für die Bewohner waren die vielen Besucher, die sich die Nasen an den Stiegenhausfenstern platt drückten, nicht immer eine rechte Freude, glich doch manchmal ein Frühstück am eigenen Balkon einem "Familien-Picknick am Odeonsplatz", schreibt eine Parkstadtbewohnerin in ihren Erinnerungen.

 

 

 

 

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Foto oben: Blick von Dach des Hochhauses Buschingstraße 45 zur Richard-Strauss-Straße, 1959.

Foto unten: Buschingstraße 43, 2006 © Thomas Bernst. Schön zu sehen die t-förmige Anlage des Hochhausbaus.