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Bogenhausen: historie

 

Der Name leitet sich von dem 768/769 literarisch und 776/779 urkundlich zum ersten Mal erwähnten Ort "Pupinhusir" bzw. "Pupinhusun" ab. Der Ort wird in den Besitzstandverzeichnissen des Klosters Schäftlarn geführt. Im 12. Jahrhundert wird daraus "Pugenhusn", wobei die Endung "husen" auf einen frühen Adelssitz hinweist. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Besitzer des Dorfs wechseln im frühen Mittelalter oft und für lange Perioden sind die Freisinger Bischöfe seine Lehnsherrn. Mit dem Verkauf der Grafschaft Ismaning an das Hochstift Freising im Jahr 1319 kommt es zu einer Abgrenzung der Besitzverhältnisse und Pubenhusen wird zum Grenzort des Herzogtums Bayern und bleibt dies bis zur Säkularisation 1802/03. 

 

Die wichtigste Veränderung des Bauerndorfs Bogenhausen, seines Ortsbildes, seiner Besitz- und Sozialstruktur, aber auch seiner Rechtsverhältnisse, stellt die Entstehung der barocken Edelsitze Steppberg und Neuberghausen im 17. und 18. Jahrhundert dar.

 

 

 

 

Die erste wirklichkeitsnahe Abbildung Bogenhausens auf einer Landkarte aus dem Jahr 1716 zeigt in der Mitte die (noch) gotische St. Georgskirche mit Spitzhelm, rechts davon den Edelsitz Schloss Neuberghausen mit Gartenanlage, darunter den Preissing'schen Garten mit Gebäuden, das spätere Bad Brunnthal. Um die Straße nach Ismaning liegen einstöckige bäuerliche Gehöfte in Haufenlage. Im oberen Drittel ist der Edelsitz Stepperg zu erkennen mit den ehemals Schobingerischen Gartenanlagen. Ein Seitenarm der Isar am linken Bildrand ist als "Canal auf die Ziegelhütten" bezeichnet, der Wasserweg zur 1716 gegründeten Ziegelei am Priel.

 

 

 

 

1805  wird in Bogenhausen der Grundstein zur Erhebung Bayerns zum Königreich gelegt. Im dortigen Sommerschloss des Freiherrn Maximilian Joseph von Montgelas, im "Schloss Steppberg" (heutige Ismaninger Straße), unterzeichneten der Minister und ein Abgesandter Napoleons einen Geheimvertrag. Dieser führt zum Bündniswechsel Bayerns mit Frankreich, bringt dem Land einen enormen Gebietszuwachs und macht Kurfürst Max IV. Joseph von Bayern zum König Max I. An gleicher Stelle wird im Jahr 1813 ein erneuter Bündniswechsel ausgehandelt, der in den Armen und den Armeen der antinapoleonischen Allianz mit Österreich endet. Die Beteiligung an der eine Woche später stattfindenden "Völkerschlacht bei Leipzig" hilft Bayern die territorialen Zugewinne und die Königskrone zu sichern. 1818 entsteht Bogenhausen als eigene Gemeinde, zu der eine königliche Sternwarte, die Ortsteile Neuberghausen, Brunnthal und der "Ziegelstadel am Priel" gehören.

 

 

 

 

Das ländliche  Bogenhausen, 1822 

 

 

 

 

 

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gerät das Ziegeleiwesen im Münchner Osten in einen fieberhaften Aufschwung. Bogenhausen deckt mit seinen Produktionen den Backsteinbedarf Münchens größtenteils ab. Aus ehemaligen Bauern wie Rheinberger, Mayerbacher, Heitmayr, Hirner, Seidl, Roth, Selmayer, Kaffl, Schmidt, Graßl und Reifenstuel werden die "Ziegelbarone". Die vielen herrschaftlichen Villen im Stadtviertel zeugen zum großen Teil noch heute von diesem wirtschaftlichen Boom der Gründerzeitjahre. Aus dem Dorf Bogenhausen wird ein nobler Stadtteil.

 

 

 

 Am 1. Januar 1892 wird die Gemeinde in die königliche Haupt- und Residenzstadt München einverleibt.

 

 

>> weitere Informationen zu Bogenhausen

 

 

 

 

Bilder von oben nach unten:

Das Hochstift Freising, Hebrew University of Jerusalem

Stab. Karte Bayer. Hauptstaatsarchiv, Plansammlung Nr. 668/V

König Max Josef I. von Bayern

"Parthie in Bogenhausen". Blick über das noch sehr ländliche Bogenhausen auf die Frauenkirche. Lithographie von J. A. Sedlmayr aus "Ansichten des bayrischen Hochlandes", München, 1822 - 1825

Skizze der "Lindenhofvilla" in der Höchlstraße 4 in Bogenhausen (1904)

 

 

 

  

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