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Oberföhring : Grüntal

 

 

 

 

 

Wo heute unten am Isarhochufer östlich des Herzogparks ein Bächlein durch die Grünanlage plätschert, herrschte bis vor zweihundert Jahren die Isar. Der ungebändigte Gebirgsfluss floss teilweise mehrarmig, die Wasser durch breite Kiesbänke getrennt und von Auwäldern umsäumt, nach Norden. Die Isar grub sich ihr Bett jährlich neu, mächtige Geröllgeschiebe aus den Bergen zurücklassend. Die Gemeinden versuchten durch hölzerne Schutzbauten "Wuhren", die Ufer zu schützen. Ab 1806 schüttete man im Bereich des Lehels einen kerzengeraden Damm auf, der die Isar auf sieben Kilometer von der Prinzregentenbrücke bis Unterföhring in ein enges Bett zwang. Diese Isarregulierung führte zur Eintiefung des Flusses unterhalb der grundwasserführenden Schicht und seitdem tritt Grundwasser zwischen Bogenhausen und Oberföhring an die Oberfläche und speist den Brunnbach. Erst nach dieser Maßnahme war eine Nutzung des Gebietes als Bauland möglich.

 

 

 

 

das Grüntal im 19. Jahrhundert

für mehr Informationen bitte rot markierte Hausnummern anklicken!

 

 

 

 

Im Grüntal betrieben die Oberföhringer vor hundert Jahren mit der Kraft des Brunnbachwassers zahlreiche Mühlen. Die südlichste war die Prielmühle (Höhe Bürgerstraße), die  Straßmühle (später Stegmühle) war die nördlichste und dazwischen lief die Bruckmühle (Pruggmühle). Zwischen diesen beiden Mühlen soll auch die zu einigem Ruhm gekommene mittelalterliche Isarbrücke im Besitz des Freisinger Bischofs Otto I. zu suchen sein, deren Zerstörung durch Herzog Heinrich den Löwen 1158 schließlich zur Gründung Münchens führte. (Da es keine Bodenfunde gibt, ist aber auch St. Emmeram als Standort der alten Salzbrücke möglich.) Auf der Fläche nahe der Bruckmühle, der Tuchbleiche, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts Wohnhäuser. 1894 baute die Familie Bogner hier ein Wohnhaus mit Stallung und Hofraum, in dem heute das Restaurant "Wirtshaus im Grüntal" seine Gäste bewirtet.

 

 

 

 

 

 

In der Pienzenauerstraße 201, etwa an der Stelle des heutigen Oberföhringer Stauwehrs, hinter dem der Isarkanal von der Isar abzweigt, erbaute 1904 die Gemeinde Oberföhring ein Fährmannhaus für die Fährmannsfamilie Blumenthaler. Andreas Blumenthaler setzte mit seiner Rollfähre bis 1920 seine Fahrgäste hinüber ans Hirschauer Ufer. Erst anschließend, mit dem Baubeginn des Wehrs in den folgenden Jahren, wurde der Betrieb eingestellt. 

 

 

 

Das ehemalige Fährhaus im Grüntal

 

 

 

 

 

Abbildungen:

Ausschnitt aus dem Plan über den Lauf der Isar vom Münchner Burgfrieden bis Garching von Adrian von Riedl, 1781, Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Zur Gesamtansicht bitte auf den Plan klicken.

Lageplan "Grüntal im 19. Jahrhundert" © Thomas Bernst

"Wirtshaus im Grüntal"; hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., 2008

"Fährhaus im Grüntal", Zeichnung von Karin Bernst

 

 

 

 

 

 

  

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