Heinrich Karl Ernst Grüber (1891 - 1975)

 

Ab 1934 als evangelischer Pfarrer in Berlin-Kaulsdorf tätig, schließt sich der Bekennenden Kirche an und übernimmt 1938 Aufbau und Leitung der „Kirchlichen Hilfsstelle für evangelische Nichtarier“, die neben der seelsorgerischen Betreuung rassisch Verfolgte bei der Auswanderung unterstützt. Bald arbeiten mehr als 30 Menschen im „Büro Pfarrer Grüber". Im Dezember 1940 wird Heinrich Grüber festgenommen und in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau inhaftiert, das Büro Pfarrer Grüber aufgelöst. Unerwartet im Juni 1943 aus der Haft entlassen, kann Heinrich Grüber seine Arbeit nicht mehr fortsetzen. Er überlebt das Kriegsende und ist nach 1945 Probst an St. Marien zu Berlin, wo er 1945 die Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte gründet.

 

Grüber war in der Nachkriegszeit Gründungs- und Kuratoriumsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. Beim Eichmann-Prozess 1961 war er der einzige Nicht-Jude, der als Zeuge gegen den Angeklagten aussagte. Zahlreiche Ehrungen.