Josef Selmayr, sen. (18131874)

 

Josef Selmayr, geboren am 23. August 1813 in Bogenhausen, war Bauer am sogenannten Hanslmarterhof, einem stattlichen Anwesen in Bogenhausen zu einem ganzen Hoffuß. Am 4. Juni 1849 übernimmt er diesen nach Auszahlung seiner Geschwister und Eltern in Höhe von 20 210 Gulden. Seine Braut Anna Maria (18301896), die 17 Jahre jüngere Tochter des berühmen »Loambarons Lorenz Seidl aus Ramersdorf, steuert über ihre Mitgift 3000 Gulden dazu bei. Am Hof wird bis 1875 Schulunterricht erteilt. Außerdem ist Selmayr Besitzer einer Ziegelei, so wie die meisten Bauern am Ort, die den Lehm auf ihren Feldern zu Steinen brennen und nach München verkaufen. Die Selmayrs gehörten also zu den alteingesessenen Familien Bogenhausens und dementsprechend wird der »Hanselmarter-Bauer« auch in das Amt des Gemeindevorstehers/Bürgermeisters von Bogenhausen gewählt, das er in den Jahren 1863 bis 1869 inne hat. Während seiner Amtszeit stellen die Bogenhauser 1865 den Antrag auf Eingemeindung ihres Ortes nach München, was aber abgelehnt wird. Erst 27 Jahre später, am 1. Januar 1892, erfolgt schließlich der damals gewünschte Zusammenschluss. Da ist aber schon sein Sohn Josef jr. Bürgermeister der Gemeinde ...

 

 

Anna Maria Selmayr, geb. Seidl

 

 

Wenige Wochen nach der Übernahme des Hanslmarterhofs, am 7. August 1849, heiratet Josef Selmayr Anna Maria Seidl. Die Matrikeln verzeichnen zwei Söhne aus dieser Ehe: Josef und Georg. Josef wird den Hof in Bogenhausen übernehmen und in Nachfolge seines Vaters auch das Amt des Bogenhauser Bürgermeisters und Georg das Bauernanwesen auf der heutigen Denninger Straße 7.

 

Das Familiengrab der Selmayr'schen »Loambarone« liegt an prominenter Stelle auf dem Friedhof von St. Georg in Bogenhausen.

 

 

Familiengrab der Selmayrs am Friedhof in St. Georg 

 

 

 

 

 

 

 

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