KZ-Außenlager in der Höchlstraße

 

In der Höchlstraße ist vom Oktober bis zum Dezember 1944 ein Häftlingskommando in einer privaten Villa untergebracht worden. Nach Angaben eines ehemaligen Häftlings waren es 18 Handwerker, die nach Luftangriffen auf München Aufräumarbeiten leisten mussten. Das Kommando bestand aus politischen Häftlingen verschiedenster Nationen sowie Angehörigen der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Einzelheiten über Unterbringung, Verpflegung und Behandlung der Häftlinge sind nicht bekannt.

 

Überstellungslisten des Konzentrationslagers Dachau aus den Monaten Oktober und November 1944 belegen, dass dem Außenlager Höchlstraße - Standortverwaltung SS -  nach und nach 20 Häftlinge zugewiesen wurden. Nur fünf von ihnen kehrten in das Stammlager zurück, das Schicksal der anderen Häftlinge ist ungeklärt. Nach Angaben des Internationalen Suchdienstes wird das Außenlager Höchlstraße letztmalig am 28. Dezember 1944 erwähnt. 1973 leitete die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg Ermittlungen zum Außenlager Höchlstraße ein, nachdem aber keine Gewalt- oder Tötungsdelikte nachgewiesen werden konnten, wurde das Verfahren 1974 eingestellt.

 

 

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Literatur:

"Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager", hrsg. von Wolfgang Benz und Barbara Distel, Bd. 2, München 2005.