1965 errichtet, galt das Altenheim an der Effnerstraße als ein Paradebeispiel für modernes Bauen. Im Hauptgebäude mit seinen acht Geschossen waren 308 Einzelzimmer und zwölf Doppelzimmer untergebracht, die Zimmer für das Personal lagen im siebten Obergeschoss. Den Krankenbau (24 Zweibettzimmer und vier Einbettzimmer) erreichte man über einen Verbindungsbau, in dem sich ein Arzt- und ein Behandlungszimmer befanden. Die Räume der Bewohner waren mit einer Waschgelegenheit ausgestattet, an eigenen Möbeln fanden Bett, Schrank und Sitzgelegenheiten Platz. Eine gemeinsame Badeanlage war vorhanden und Teeküchen auf den einzelnen Stockwerken mit abschließbaren Kühlschrankfächern. Einen Speisesaal richtete man nicht ein, da die drei Mahlzeiten täglich auf den Zimmern serviert wurden. Dafür gab es ein gemütliches Bierstüberl als Treffpunkt, und ein Farbfernseher (1980, im Fernsehraum) half, lange Abendstunden zu überbrücken. Im Jahre 1980 gab es 60 Pflegebetten in einer gesonderten Abteilung. Für die über 300 Bewohner wirkten 78 Kräfte im Haus. Das Haus wurde im Laufe der Zeit zu 100 Prozent in ein Pflegeheim umgewandelt, ein Großteil der Bewohner war bettlägerig oder gehbehindert.
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Bilder vom abgerissenen Gebäude:
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Der aus jugoslawischem "Adria"-Stein gefertigte Taubenbrunnen vor dem Haus, entworfen von Erika Lochmüller aus Prien am Chiemsee und aufgestellt am 4. August 1965 beim Haupteingang des Altenheims, stand schon im Jahr 2005 nicht mehr dort. Sein jetziger Aufenthaltsort ist unbekannt.
>> zum Überblick "Brunnen" im Münchner Nordosten
Text: Karin Bernst, "Ein Spaziergang durch den Münchner Nordosten", Kalender 2005.
Fotos von oben nach unten:
Altenheim an der Effnerstraße vor dem Abriss; historische Ansichtskarte © privat
Ausschnitte aus der Informationsbroschüre des ehemaligen Altenheims; in der Mitte ist die Taubenfigur des ehemals vor dem Altenheim stehenden "Taubenbrunnens" von Erika Lochmüller zu sehen.
Bildergalerie Altenheim an der Effnerstraße fotografiert am 6. November.2004 (von oben nach unten):
Altenheim von der Effnerstraße aus gesehen (1 - 4) © Thomas Bernst
Kapelle und Wirtschaftsgebäude © Thomas Bernst
Rückseite Gebäude © Josef Krause und Schild "Münchenstift" © Thomas Bernst
Der Taubenbrunnen um 1974, Buchscan aus: "Brunnen in München. Lebendiges Wasser in einer großen Stadt", hrsg. v. Otto Josef Bistritzki, München 1974.
