Donaustraße 5

In der im barockisierenden Stil erbauten Mansarddachvilla  (bezogen 1925) befand sich nach 1945 die Verwaltung der "Bischöflichen Synode der russischorthodoxen Kirche im Ausland".  Während des Krieges hatte es sehr viele Menschen aus der Sowjetunion nach Deutschland verschlagen, sei es als Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, Kriegsgefangene oder Häftlinge in Konzentrationslagern. Viele von ihnen wollten nicht in ihre Heimat zurückkehren, da dort alleine die Tatsache, im "Dritten Reich" überlebt zu haben, als Beweis für Kollaboration mit den Nationalsozialisten gedeutet wurde und Grund genug für die Deportation in ein Arbeitslager war. Besonders gefährdet waren die Mitglieder der "Wlassow-Armee", die ab Herbst 1944 mit zwei Divisionen an der Seite der deutschen Wehrmacht für die "Befreiung der Völker Rußlands" gegen die Rote Armee gekämpft hatten. Die nach Kriegsende an die Sowjetunion ausgelieferten Mitglieder wurden hingerichtet. Diejenigen die sich der Auslieferung entziehen konnten bot die Donaustraße 5 wie anderen "Displaced Persons" aus Rußland ein geistiges Zentrum. Bis 1952 residierte die russisch-orthodoxe Auslandskirche unter Erzpriester Alexa Todorovich hier, danach zog das österreichische Generalkonsulat als Mieter ein. Heute Stand 2007 private Nutzung.

 

 

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Textquelle: Benedikt Weyerer, "München 1933 - 1949. Stadtrundgänge zur politischen Geschichte", 2006.

Foto: Donaustraße 5, dietlind pedarnig, 2007