Freilichtaufführungen in der Gaststätte »Herzogpark«

 

1916 gab es im großen zum Hang gelegenen Garten der Restauration erstmals Freilichtaufführungen. Die »Künstlerische Volksbühne« zeigte zugunsten der Unterstützungskasse der Kriegerhilfe das »Oberuferer Paradies-Spiel«, später auch »Der fahrende Schüler im Paradies«. Vier Jahre später, im Sommer 1920, fanden im Münchner Herzogpark zum ersten und einzigen Mal sogar »Freilichtpassionsspiele« statt. Der Plan zur Aufstellung eines Podiums zu Aufführungszwecken war im Mai 1920 bei der Lokalbaukommission eingereicht worden. Die Veranstalter lehnten die Enge des konventionellen Bühnenhauses mit seiner »Scheinwelt aus Holz und Pappe und bemalter Leinwand« ab und sahen ähnlich wie in Oberammergau in einer Naturbühne unter dem »grünen Laubdach des Herzogparks« die idealen Voraussetzungen für ihre Darstellung. Die Leitung der Festspiele hatte Geheimrat Max Martersteig, den Text lieferte Dr. Dimmler, in »engster Anlehnung« an die Bibel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Textquelle:

Karl, Willibald (Hg.): Der Herzogpark. Wandlungen eines Zaubergartens, München 2000

 

Fotos von oben nach unten:

Freilichtaufführung in der Restauration Herzogpark, 1916; Buchscan aus:, s.o., S. 57

Bühnenentwurf für die Passionsspiele, 1920; Buchscan aus s.o., S. 58

Freilichtpassionsspiele im Herzogpark, 1920, Buchscan aus s.o., S. 59

Passion im Herzogpark, historische Ansichtskarte um 1920 © privat

Der Schauspieler und Theaterregisseur Franz Schwarwenka (1882-1960) in der Rolle des Christus bei den Passionsspielen im Herzogpark, historische Ansichtskarte um 1920 © privat