Landesversicherungsanstalt von Oberbayern (ehemals)

Holbeinstraße 911

 

Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck reformierte 1881 das soziale System im Deutschen Reich grundlegend. Waren bis zu diesem Zeitpunkt alte, kranke und invalide Menschen auf die Städtische Armenpflege oder gar auf die Mildtätigkeit privater Wohltäter angewiesen, so wurde ihre Versorgung jetzt in die Hände der Arbeitgeber und der Versicherten übergeben. Die neu gegründeten Versicherungsanstalten gewährten eine Altersrente nach 30 Betriebsjahren, eine Invalidenrente nach fünf Beitragsjahren, sowie Heilverfahren. Die Beiträge trugen je zur Hälfte Arbeitnehmer- und -geber. 

 

Am 1. Januar 1891 übernahm die erste »Versicherungsanstalt für Oberbayern« ihre Arbeit auf. Von da an wuchs die Zahl der Versicherten in Bayern rasant und damit auch die Verwaltungsaufgaben der Versicherungsanstalt. So wurde 1902 beschlossen, an Stelle der bisherigen Räume in der Regierung von Oberbayern (Maximilianstraße) ein ausreichend großes Grundstück zu erwerben und es nach den entsprechenden Bedürfnissen zu bebauen. Bereits 1903 wurde ein geeignetes, 13 628 Quadratmeter großes, Grundstück in Bogenhausen (Holbeinstraße) gefunden und zum Preis von 40 Mark pro Quadratmeter von der Heilmann'schen Immobiliengesellschaft erworben. Den Auftrag sowohl für Entwurf als auch Ausführung des neune Dienstgebäudes erhielt das Baugeschäft Heilmann & Littmann.

 

 

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Abbildung oben:

Versicherungskammer in der Holbeinstraße; Historische Ansichtskarte um 1907 (© privat)