Villa Wannieck (historisch)

Möhlstraße 32

 

Als sich der aus Brünn stammende Maschinenfabrikant Friedrich Wannieck (18381919) aus dem aktiven Geschäftsleben zurückzog, verlegte er seinen Wohnsitz von Mähren nach München. Dazu erwarb er am 4. Januar 1905 von der Eigentümergemeinschaft Georg von Grundherr, Josef Billmann und Otto Perutz einen 19.130 (!) Quadratfuß, das heißt 1630 Quadratmeter großen Bauplatz, der von der Möhlstraße bis zur Ismaninger Straße reichte. Darauf ließ er sich im Verlauf des Jahres 1906 nach Plänen des Architekten Aloys Ludwig ein "Familienhaus" errichten, das mit Keller und Mansarde fünf Stockwerke umfasste und von einem Dachreiter-Turmzimmer auf dem First gekrönt war. Die aufwendigen Kunststein-Arbeiten an den Tür- und Fensterlaibungen, an Firsten und Balkonbrüstungen wurden von der Firma Leonhard Moll Nachf., Montgelasstraße 15, ausgeführt. Die Villa wurde im Mai 1907 fertig gestellt. Eine Besonderheit dabei war sicherlich, dass jede Bauphase fotografisch festgehalten wurde. Mit den Familien Ludwig und Moll, ferner Sattler-Hildebrandt, traten die folgenden Generationen der Wanniecks in familiäre Beziehungen.

 

 

 

 

Dieses ehemalige Prunkstück der Möhlstraße wurde 1933 das erste Mal umgebaut und ist 1963 nach Zukauf, Niederlegung und Einbeziehung des Flurstücks der ehemaligen Nachbar-Teilvilla Haus Möhlstraße Nr. 30a durch den neuen Besitzer, den Bauunternehmer Karl Moll endgültig einem Neubau gewichen. Dessen Anlage und Baukörper knüpfte an die historischen Vorbilder an und es entstand ein mäßig modernes und in das Straßenbild eingepasstes Villenensemble, das heute bereits in vierter Generation im Besitz der Familie Wannieck-Moll ist. 

 

 

 

 

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Textquelle: Karl, Scola: "Die Möhlstraße", 1998.

Fotos von oben nach unten: