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1. Bauphase

Gleich nach der Eingemeindung Bogenhausens am 1. Januar 1892 begann die Erschließung des neuen Siedlungsgebietes und die Anlage der im vom Königlichen Hofgärtendirektor Jakob Möhl vorgelegten Plan vorgesehenen Straßen und die Bauplatzaufteilung. Die Bebauung begann (mit einer Ausnahme) bei den Parzellen, die durch die Abtrennung des östlichen Teils der Liegenschaften des »Königlichen Beamtentöchterstifts« in Neuberghausen entstanden waren. Die ersten Anwesen im neuen Villenquartier sicherten sich die damalige Bogenhauser Prominenz:

 

 

 

 

2. Bauphase:

Das Münchner Großbürgertum der Prinzregentenzeit fand sehr bald Gefallen an der ruhigen und vornehmen Wohnlage und bald reihte sich um die Jahrhundertwende eine repräsentative Villa an die andere - man konnte es sich leisten zu zeigen, was man hat. Kunsthistorisch besonders schöne Gebäude sind in dieser Hinsicht sicherlich die malerisch-neubarocke Villa von Julius Kaufmann, einem Druckerei- und Kriegskreditbankdirektor (HsNr. 21) und die palastartige Neubarockvilla von Kommerzienrat Hugo Kustermann (HsNr. 3) sowie die vornehm-venezianische mit Jugendstilelementen versetzte Privatiersvilla von Karl Schneider (HsNr. 27). Schnell erkannten aber auch findige Unternehmer wie das Gastwirtsehepaar Anna und Lorenz Betz (Besitzer der zu dieser Zeit florierenden »Betz'schen Gastwirtschaft«) den Wert der Möhlstraßen-Grundstücke. Sie ließen sich drei Villen von Architekt Hans Seidl bauen (HsNr. 12a, HsNr. 14 und HsNr. 16) um diese sofort wieder (gewinnbringend) zu verkaufen. Ähnlich erging es den von den Architekten Alphons Hering (HsNr. 20) und Philip Adam (HsNr. 28) erbauten Gebäuden. Bis heute sind sie einem starken Besitz- und Funktionswandel unterworfen gewesen.

 

 

 

 

3. Bauphase:

Nach einer kurzen Baupause bildet eine Gruppe von neuen Villen, erbaut zwischen 1906 und 1909 einen vorläufigen Abschluss in der Entstehungsgeschichte der Möhlstraße. Als Beispiel dafür ist die 1906 gebaute prachtvolle Villa Wannieck-Moll (HsNr. 32) zu nennen, eine der mächtigsten Anwesen der Möhlstraße, das sich bis zur Ismaninger Straße erstreckte, gefolgt von der daneben angrenzenden Villa der Privatiere Klara Herz (HsNr. 30/30a), ein ein Jahr später entsteht. Der zu diesem Zeitpunkt schon fast geschlossene Straßenzug war nun endgültig fest in der Hand von Spekulanten und Investoren, finanzkräftigen Käufern und Bauerherrn. Die 1908 erbauten Villen der Brauereidynastie Pschorr (Hs.Nr. 2 und HsNr. 23) zeugen ebenfalls von der Dominanz der Unternehmer und Magnaten in der Möhlstraße vor dem Ersten Weltkrieg.

 

 

 

 

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