Villa Zügel

Possartstraße 24

 

Kein geringerer als Stadtplaner und Architekt Theodor Fischer errichtete hier im vornehmen Bogenhausen ein respektables Atelier mit drei Wohnungen für den angesehenen Tiermaler und Akademieprofessor Hofrat Heinrich von Zügel. Dieser hatte  das 1730 Quadratmeter große Grundstück für 85 449 Mark erworben. Erste Pläne zu diesem Bau wurden erstmals 1919 bei der Lokalbaukommission München eingereicht. Da dem 70-jährigen Bauherren aber die Pläne zu kostspielig waren, musste Fischer im Juni 1921 die Wohn- und Nutzflächen kostengünstiger planen. Die Abnahme des Gebäudes erfolgte am 19. Juni 1922. »So eine Viecherei« soll Zügel zum Hausbau resümierend gesagt haben.

 

 

 

 

Zügel, dessen Atelier während seiner Akademiezeit in der Königinstraße lag, verfügte mit dieser Villa bei seiner Emeritierung im Jahr 1922 über ein großes, über zwei Stockwerke reichendes nördliches Atelier sowie zusätzlich über einen eigenen Rahmen- und einen Kistenraum. Hier gab es eine trickreiche Vorrichtung: Das in Obergeschoss und Dachgeschoss befindliche Atelier hatte im Boden einen über 3 Meter langen, 20 Zentimeter breiten Schlitz eingelassen, durch den die größten Bildformate in den darunterliegenden Kistenraum im Erdgeschoss hinuntergelassen werden konnten. Im Erdgeschoss befanden sich weitere Wirtschaftsräume und der Wohnbereich des Hausmeisters. Die Wohnräume der Familie und die der Dienstmädchen waren in Ober-  und Dachgeschoss untergebracht.

 

 

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Literatur:

Abbildungen von oben nach unten: