St.-Georgi-Brunnen

Ismaninger Straße 105

Der 1901 von Heinrich Düll und Georg Pezold, den Erbauern des Friedensengels, entworfene Brunnen steht heute im Hof des Eingangsbereichs zum ehemaligen Togal-Werk in Bogenhausen. Er zeigt den auf einer Sandsteinsäule stehenden Heiligen Georg, wie er den Drachen tötet. Die Brunnenschale selbst ist aus Kunststein und trägt die Inschrift »St. Georgi-Brunnen A. 1901«. Als denkmalgeschütztes Werk konnte es die Zeiten überdauern und trutzt auch der heutigen Neubebauung des Areals mit exklusiven Wohnungen und Büros.

In einem kunsthistorischen Reiseführer aus dem Jahr 1914 ist der Brunnen wie folgt beschrieben: »Auf der völlig modern und selbständig aufgebauten Kandelabersäule, dessen Knauf von 2 reizenden Nixenkindchen und 2 glotzäugigen Meerungeheuern gebildet wird, steht als Bekrönung elegant und geschmeidig der Drachentöter, den trotz seiner mittelalterlichen Wehr und Waffen nichts mit seinen unzähligen Ahnen vergangener Jahrhunderte verbindet.«

Der Brunnen ist wohl im Zusammenhang mit der Neuerrichtung der Betz'schen Gastwirtschaft um 1900 in der Ismaninger Straße 105 zu sehen. Das Motiv des Heiligen Ritter Georg war dabei – in Anlehnung an das nahe liegende Kirchlein St. Georg – in der Ismaninger Straße schon damals ein beliebtes Motiv, das auch heute noch gerne aufgegriffen wird, so etwa an der Hausfassade eines modernen, ansonsten etwas schlichten Mietshauses, als Wandmosaik (Haus Nr. 77). Im Rahmen des Abrisses des Togal-Werk im Jahr 2012 und der Errichtung des Neubaukomplexes "Lagot" der Bayerischen Hausbau an der Ismaninger Straße 109 ist der Brunnen integriert worden und präsentiert sich jetzt ein wenig verloren, aber immerhin erhalten geblieben, den Passanten.

Der Georgi-Brunnen im schattigen Wirtgarten vom Betz, im Jahr 1912 (Ansichtskarte)

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Fotos: hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., 2008; letztes Bild unten: © Bayerische Hausbau

Literatur: Zauner, Franz Paul: München in Kunst und Geschichte. Eine Beschreibung von über 500 geschichtlichen und kunsthistorisch bedeutsamen Gebäuden und Denkmälern aus alter und neuer Zeit, München 1914.