Cosmas Damian Asam (1686–1739)

 

Der als eines von insgesamt neun Kindern des Freskomalers Hans Georg Asam geborene Cosmas geht, wie sein sechs Jahre später geborener Bruder Egid Quirin, zunächst bei seinem Vater in die Lehre. Gefördert durch den Abt von Tegernsee bildet er sich nach dessen Tod 1711 für drei Jahre in Rom an der Accademia di S. Luca weiter. Nach seiner Rückkehr entwickelt er sich schnell zu einem der gefragtesten Freskomaler seiner Zeit. Er wirkt, teils zusammen mit seinem Bruder Egid, bei der Ausgestaltung der Schlösser in Bruchsal, Ettlingen und Mannheim und der Klosterkirche Weingarten. In den Jahren 1723 bis 24 schufen die Brüder für den romanischen Freisinger Dom ein Festgewand aus Stuck und Fresken. Auch die sogenannte Asamkirche (St. Johann Nepomuk), errichtet zwischen 1733 und 1746 in München, gehört zu den Juwelen spätbarocker Kunst in Bayern.

 

Im Münchner Nordosten gestaltete Cosmas kurz vor seinem Tod 1739 zusammen mit Egid die Kapelle St. Emmeram in Oberföhring im Rokokostil aus. Sein Bruder setzte die Arbeit alleine fort. Erhalten blieb davon nach dem Abriss der Kapelle im 19. Jahrhundert nur ein Altarbild mit einem prächtig gearbeiteten Rokokorahmen im typischen Stil der Asambrüder.

 

 

 

Abbildung: Ölgemälde von Cosmas Damian Asam um 1720, Diözesanmuseum Freising. Das Bild zeigt ein Gruppenporträt mit Cosmas Damian, Philipp Emanuel und Egid Quirin Asam. Kostümiert mit einer roten Vorhangdraperie, Pelzkappe und Ohrring setzt sich Cosmas Damian Asam in Szene. Er ist bei der Arbeit zu sehen, hinter ihm steht ein unvollendetes Portrait Philipp Emanuels, der als Pater Engelbrecht im Zisterzienserkloster Fürstenfeld lebte. Der jüngste Bruder, der Bildhauer Egid Quirin Asam, blickt wie ein Gehilfe dem Meister über die Schulter.