Elisabeth Braun (1887–1941)

 

Die Schriftstellerin Elisabeth Braun stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie aus München. Ihr Vater hatte hier ein florierendes Schneideratelier in der vornehmen Theatinerstraße. Sie studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Philosophie und Staatswissenschaften. 1920 trat sie aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und konvertierte zur Evangelisch-Lutherischen Kirche. Obwohl also getauft, zählte Elsabeth wegen ihrer biologischen »Rassenzugehörigkeit« ab dem Zeitpunkt der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 zu den schätzungsweise 600 bis 800 »nicht arischen« evangelischen Christen in München. Sie gehörten also nicht der Israelitischen Kultusgemeinde an und empfanden sich auch nicht als Jüdin, wurden aber im »Dritten Reich« jedoch genau so verfolgt und aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens verdrängt und schließlich physisch vernichtet, wie die »Konfessionsjuden«.

 

 

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Literatur: Christiane Kuller/Maximilian Schreiber: Das Hildebrandhaus, Allitera Verlag, Edition Monacensia.

Abbildung:  Eisabeth Braun (stehend, mit weißer Bluse) im Kreis ihrer Familie, um 1905. Rechts neben ihr Stiefmutter Rosa Braun, vor ihr sitzt der Vater Julius Braun. (Foto privat)