Karl Albrecht (1697 - 1745)

 

Der Wittelsbacher Karl Albrecht, Sohn des "blauen" Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, war von 1726 bis 1745 (als Karl I.) Kurfürst von Bayern und von 1741 bis 1743 (als Karl III.) König und Kurfürst von Böhmen sowie von 1742 bis 1745 (als Karl VII.) Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation  und somit 400 Jahre nach seinem Stammvater Ludwig IV. der zweite Bayer und der dritte Wittelsbacher auf dem deutschen Thron.

 

Nach dem Tod seines Vaters wurde Karl Albrecht am 25. Februar 1726 Kurfürst von Bayern. Er betrieb eine Politik der freundschaftlichen Anlehnung an Habsburg und setzte die Politik seines Vaters zur Erlangung des Erbes der Habsburger und der Krone des Reiches zielstrebig fort. 1729 stiftete er den Hausritterorden vom Heiligen Georg. Kunsthistorisch hat er für München durch die Errichtung der "Reichen Zimmer" und der "Grünen Galerie" der Residenz sowie durch das für seine Frau Erzherzogin Maria Amalia von François de Cuvilliés dem Älteren errichtete kleine Schlösschen (Amalienburg) im Nymphenburger Schlosspark Bedeutung erlangt. In seine Regierungszeit fällt auch die Erhebung von Schloss Neuberghausen in Bogenhausen zum Edelsitz (1740). Der Kurfürst hielt im übrigen prunkvoll Hof in der Residenzstadt. Um 1740 betrugen die Hofausgaben mit 760.000 von 2,13 Millionen Gulden, das sind 35% der Staatsausgaben. Gleichzeitig ließ er ohne Rücksicht auf die Finanzlage seine Armee aufrüsten.

 

Obwohl Karl Albrecht in der Folge noch zum Kurfürsten und König von Böhmen ernannt wurde und am 12. Februar 1742 prunkvoll in Frankfurt am Main zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt wurde, sieht er sich selbst als kranken, glücklosen Regenten, ohne Land und ohne Geld. Am 20. Januar 1745 starb Kaiser Karl VII. an der Gicht.

 

 

 

 

 

Abbildungen:

Georges Desmarées: Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl VII., Ausschnitt eines Bildes um 1766 (heute Schloss Nymphenburg)

Johann David Jung: Allegorische Darstellung der Kaiserkrönung Karls VII. in Frankfurt am Main, mit der Reichskrone, 1742