Prof. Fritz Koenig (19242017)

 

1946 bis 1952 studiert der in Würzburg geborene Fritz Koenig an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Anton Hiller Bildhauerei. Ab den 1950er-Jahren erhält er Aufträge für Bauplastiken. Es folgen internationale Erfolge, so die Teilnahme an der XXIX. Biennale in Venedig 1958 und 1959 an der documenta II in Kassel. Im selben Jahr zeigt die Galerie Günther Franke in München seine erste Einzelausstellung. Die erste Ausstellung seiner Arbeiten in den USA findet 1961 in der Galerie Staempfli in New York statt. 1964 erfolgt Koenigs Berufung auf den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten an der Architektur-Fakultät der Technischen Universität München. Ab 1969 ist Koenig Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. 1974 widmet ihm die Münchner Staatsgalerie eine Retrospektive. 1993 übergeben Prof. Fritz und Maria Koenig ihren Besitz an die Stadt Landshut (Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut). 1995 wird das Mahnmal für die Opfer des Terroranschlags der Olympiade 1972 im Münchner Olympiapark aufgestellt. 

 

Aufsehen erregt Fritz Koenig nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Die von ihm 1967 bis 1971 geschaffene Skulptur »Große Kugelkaryatide« (Werkname »The Sphere«), als Teil einer Brunnenanlage auf der Plaza vor dem Trade Center, überstand den Einsturz der Türme wie durch ein Wunder, jedoch schwer geschädigt. Im Inneren der aufgerissenen Kugel wurden unter anderem Wrackteile der in die Türme gestürzten Flugzeuge gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk dreht der Regisseur Percy Adlon 2001 den Film »Koenigs Kugel. Der deutsche Bildhauer Fritz Koenig im Trümmerfeld von Ground Zero«. 2002 wurde die Skulptur als Mahnmahl im New Yorker Battery Park aufgestellt. Fritz Koenig, der ab 1961 auf seinem Gestüt Ganslberg bei Landshut lebt und arbeitet, ist 2017 in Ganslberg/Niederbayern gestorben.

 

 

 

 

Fritz Koenig gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart. Er zählt zu den letzten Protagonisten einer bis ins 19. Jahrhundert zurückreichenden, klassisch orientierten Münchner Bildhauertradition. Im Münchner Nordosten ist Fritz Koenigs Bronzeskulptur Große Zwei VI vor dem Haupteingang des Klinikums Bogenhausen zu sehen.

 

 

 

Foto: »The Sphere« im Battery Park von New York, Clemens Dorda, 2007.