Ferdinand von Miller (1813 - 1887)

 

Der aus einer oberbayerischen Familie stammende Ferdinand Miller (ab 1851 von Miller) arbeitete zunächst als Hilfsarbeiter unter seinem Onkel, Johann Baptist Stiglmaier, in der Königlichen Erzgießerei in München. Bald wird sein Talent erkannt und Miller darf die Kunstakademien in München und Paris besuchen. Miller kehrt nach München zurück und übernimmt die Königliche Erzgießerei in Nachfolge seines Onkels als Erster Inspektor. Von nun an arbeitet er an einem Projekt von König Ludwig I., der Kolossalstatue der "Bavaria". Acht Jahre braucht er allein für den 15 Meter hohen Kopf der Figur und verarbeitet 87.360 kg Erz. Das gigantische Werk wird schließlich 1850 feierlich enthüllt und bringt Miller den Adelstitel ein. In der Folgezeit wird er Mitglied des Bayerischen Landtags und Abgeordneter des Deutschen Reichstags. 1878 erwirbt er die Erzgießerei vom bayerischen Staat. Der Sohn Ferdinand von Millers, Oskar von Miller, wird sich als Ingenieur und Begründer des Deutschen Museums einen Namen machen.

 

Aus der Erzgießerei von Ferdinand von Miller stammt auch die vergoldete Bronzefigur auf der Säule des Friedensengels.

 

 

 

 

 

Abbildung unten:

Stich mit Szene aus dem Inneren der Miller'schen Erzgießerei mit Kopf und Arm der Bavaria, ca. 1845 - 1850, unbekannter Autor