Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808 - 1861)

 

Der in Leipzig geborene Schreber studiert Medizin und übernimmt nach seiner Promotion 1844 die Leipziger orthopädische Heilanstalt. In seinen Schriften beschäftigt er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder und den sozialen Folgen des Stadtlebens am Beginn der Industrialisierung.

 

Als Lösung des Problems propagiert Schreber, neben seiner „systematischen Heilgymnastik“, auch verschiedene mechanische Methoden zur Ertüchtigung und Erziehung der Kinder, so zum Beispiel das Anbringen von Eisengestellen, um eine gerade Sitzhaltung bei Kindern zu erzielen. Die im 19. Jahrhundert äußerst populären Schriften Schrebers werden heute sogar als "Schwarze Pädagogik" bezeichnet. (Alice Miller)

 

 

 

 

Schreber versucht den Gesundheitsschäden durch das Großstadtleben vorzubeugen, indem er Erwachsenen Ausgleichsbeschäftigung im Garten empfiehlt. So verleiht Schreber den im im 19. Jahrhundert als "Armen- und Specialgärten" bekannten, heute "Schrebergärten" benannten Kleingärten, ihren Namen, jedoch wird dieser Begriff erst nach seinem Tode verwendet. Im Jahr 1864 gründet der Leipziger Schuldirektor Ernst Hauschild den ersten Schreberverein, indem Land für die sportliche Betätigung von Kindern gepachtet wird .

 

Nach dem Arzt ist seit 1962 der Schreberweg in der Parkstadt Bogenhausen benannt.