Heinrich von Zügel (18501941)

 

Zügel wurde 1850 in Murrhardt (Württemberg) als drittes Kind eines Schafhalters geboren. Bald erkannte man sein zeichnerisches Talent und er erhielt eine dementsprechende Ausbildung an der Stuttgarter Kunstschule. 1869 ging er nach München und bezog ein Atelier in der Landwehrstraße bei der Schwiegermutter des Bildhauers Lorenz Gedon. Anfang der 1880er-Jahre entdeckte er die Hochmoorlandschaft bei Dachau und begann mit der Malerei in der freien Natur Heinrich von Zügel zählt mit Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt zu den bedeutenden deutschen Impressionisten. Die Malklasse von Carl von Piloty, einem der wichtigsten Vertreter der realistischen Historienmalerei, verließ er im Streit und machte sich selbstständig. Hauptmotiv Zügels waren Tiere, bevorzugt Kühe und Schafe. Bald begannen sich Museen für seine Arbeit zu interessieren und Werke anzukaufen.

 

 

 

 

1895 erhielt er die neu eingerichtete Professur an der Akademie der Bildenden Künste (eine Umwidmung der ehemaligen Professur für Kupferstich), die er bis 1922 inne hatte. Er unterrichtete dort Maltechnik, insbesondere Tiermalerei sowie die Komponierklasse. 1907 verlieh ihm der bayerische König das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone und erhob Zügel damit gleichzeitig in den persönlichen Adelsstand. Nach seiner Emeritierung 1922 bezog er mit seiner Familie eine großzügige Villa mit Atelier und Wohnung in der Possartstraße 24 in Bogenhausen und malte dort bis ins hohen Alter. Sein Enkel Franz Hegenbarth berichtet, dass er gerne von seinem Atelier in der Possartstraße zur nahen Gastwirtschaft »Bogenhauser Hof« spazierte, um einen ausgiebigen Frühschoppen einzunehmen. Heinrich von Zügel starb am 30. Januar 1941 mit 91 Jahren in München.

 

 

 

 

 

Literatur:

Abbildungen von oben nach unten: