Straßen sind das Gedächtnis der Stadt

 

Eingemeindungen ehemaliger selbstständiger Gemeinden nach München führten oft zu Neubenennungen, um Verwechslungen mit bereits in der Stadt vorhandener Straßennamen zu vermeiden oder Eindeutigkeiten herzustellen. 1892, 1913 und 1930 erhielten daher eine Menge Wege und Straßen neue Bezeichnungen. In jüngerer Zeit Manche erfolgten Umbenennungen im Zuge der Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte, so zum Beispiel in Zamdorf.

 

Die Namen ehemaliger Dorfstraßen im Münchner Nordosten sowie umbenannte Straßennamen oder auch projektierte Straßenbenennungen im Viertel, die nicht baulich realisiert wurden, sind hier in einer Auswahl thematisch zusammengestellt:

 

 

Bogenhausen

Am Priel (1892 bis 1955), führte vom Herkomerplatz bis Wahnfriedallee; heute Südabschnitt der Oberföhringer Straße Hausnummern 2–72.

 

Äußere Prinzregentenstraße (1831 bis 1955), führte vom Friedensengel bis zum Vogelweideplatz; heute Prinzregentenstraße, Hausnummern ab 60.

 

Äußere Wiener Straße (1626 bis 1956), führte vom Wiener Platz zum Vogelweideplatz; heute Einsteinstraße.

 

Oberföhring

Bahnhofstraße (bis 1913); heute Johanneskirchner Straße.

 

Isabella-Braun-Platz (projektiert 1933), Benennung vorgesehen für die Kreuzung Vollmann-/ Wimmer-/ Englschalkinger Straße; heute trägt ein Verbindungsweg zwischen Preziosa- und Regina-Ullmann-Straße den Namen Isabella Braun (Benennung 1973).

 

Kirchenstraße (bis 1930); heute Muspillistraße.

 

Leonorenstraße (bis 1959); heute Pernerkreppe.

 

Riemer Straße (bis 1934, danach Fideliostraße), führte von der Oberföhringer Straße nach Englschalking; heute Fideliostraße, Salzsenderweg, An der Salzbrücke.

 

Spitzwegkreppe (bis 1913), führte von der Oberföhringer Straße zur Isar hinunter; heutige Bezeichnung St. Emmeram.

 

Taimerkreppe (bis 1959); heute Pernerkreppe.

 

Weberkreppe (bis 1906), Weg zum Herzogpark, führte von der Oberföhringer Straße ins Grüntal; heute Mauerkircherstraße.

 

 

Daglfing, Denning, Englschalking, Johanneskirchen

Daglfinger Platz (1930 bis 2001), befand sich an der Einmündung der Kohlbrennerstraße in die Daglfinger Straße; heutiger Bereich namenlos (Benennung eingezogen).

 

Droste-Hülshoff-Straße (projektiert 1930 in Steinhausen, zwischen Gotthelf- und Weltenburger Straße).

 

Hachinger Weg (bis 1930), verband früher in Nord-Süd-Richtung Denning und Englschalking; heute Marienburger Straße.

 

Lentnerplatz (projektiert 1930), als Lentnerweg verwicklicht, verbindet Flaschenträger- und Barlowstraße.

 

Steinrückstraße (projektiert 1932), sollte eine Umgehungsstraße östlich von Daglfing werden, von der Johanneskirchner Straße im Norden bis zur Rennbahnstraße im Süden.

 

Tannenbergplatz (projektiert 1936), die Fläche vor der Englschalkinger Volksschule (Tannenbergschule) sollte so benannt werden; heute Kreuzung Ostpreußen-/ Englschalkinger Straße.

 

Vespermannstraße (projektiert 1932), sollte eine östliche Verlängerung der Sambugastraße werden, nie realiert.

 

Zamdorfer Straße (1932), wurde 1937 (Eingemeindung Truderings) in Riemer Straße umbenannt; heute Eggenfelder Straße; Neuvergabe des Namens 1962 für die Straße südlich der BAB A 9.

 

 

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