Vilshofener Straße 8 / Ecke Mauerkircherstraße

(Bogenhausen-Herzogpark)

 

Der Bankier Dr. Otto Deutsch-Zeltmann beauftragt 1922 den Architekten Julius Metzger mit dem Bau der Villa für sich und seine Ehefrau Emma in der Vilshofener Straße 8 im Herzogpark. Es wird zu einem gesellschaftlichen Zentrum im München der Zwanzigerjahre. Im Sommer 1937 verkauft Deutsch-Zeltmann aus wirtschaftlichen Gründen die Villa für 73.000 Reichsmark an Charlotte Bernheimer. Sie und ihr Mann, der jüdische Kunsthändler Otto Bernheimer, werden kurze Zeit später in die Emigration gezwungen, nachdem Otto Bernheimer in der sogenannten Kristallnacht vom 9. November 1938 zusammen mit seinen beiden Söhnen verhaftet und nach Dachau gebracht worden war. In den 50er-Jahren erhielt Otto Bernheimer die Villa zurückerstattet.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg residiert der Ehrenwirth Verlag in der Villa am Herzogpark.

 

Aufwändige Renovierung der denkmalgeschützten Villa 2017 bis Herbst 2022. Fassade nicht mehr im sogenannten Münchner Gelb, sondern im markanten Ochsenblutrot. Architekt Ernst Hürlimann hatte sich bei der Modernisierung des Gebäudes in den 1960er-Jahren für diese Fassadenfarbe entschieden, ein altes Gemälde zeigte jedoch, dass dies nicht der ursprüngliche Außenanstrich gewesen ist.

 

 

 

 

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Literatur:

 

Abbildungen: