Ludwig Peter Ritter von Klug (18381913)

 

Der in Amberg geborene Sohn eines »unteren Beamten« trat 1860 in den  Dienst der »kgl. Hoftheaterkassenverwaltung« ein und wurde 1885 mit der Leitung des »kgl. Hofsekretariats« betraut.  Er gehörte  damit zur unmittelbaren Umgebung von König Ludwig II. Nach dessen Tod beförderte ihn Prinzregent Luitpold 1886 zum Hofrat und zum »Vorstand der Hofkasse«. Im selben Jahr erhielt er den Verdienstorden der bayerischen Krone, mit dem der persönliche Adel verbunden war. Er hieß von nun an Ludwig Peter Ritter von Klug. Am 1. März 1913 trat er in den Ruhestand und starb ein viertel Jahr später an  einem schweren Nervenleiden. Sein Grab liegt am Waldfriedhof.

 

Bodenspekulant in Bogenhausen

Von Klug war 1893 in einen Prozess verwickelt, der damals großes Aufsehen verursachte. Er hatte 1887 ein als »Acker und Wiesen mit Kiesgruben bei den Anlagen« bezeichnetes Grundstück an der Maria-Theresia-Straße 24 in Bogenhausen gekauft. Da dort noch Bauverbot herrschte erstand er es besonders billig von der Bogenhausener Bauersleuten Reischl. Klug bemühte sich inzwischen erfolgreich im Hintergrund um die Freigabe vom Bauverbot. Das Grundstück erfuhr innerhalb kürzester Zeit eine enorme Wertsteigerung von 5.800 Mark auf 40.000 Mark. Er verkaufte eine der Flächen an den Hoftheaterintendanten Ernst von Possart. Mit ihm zusammen bezog Klug dann 1892 die Doppelvilla Klug-Possart (Villa abgerissen, heute Neubau auf dem Grundstück Maria-Theresia-Straße 25). Wegen »Ausbeutung der Notlage der Verkäufer« verurteilte ihn das Landgericht München I zu einer Geldstrafe in Höhe von 1000 Mark. Trotz dieses Amtsmissbrauchs trägt seit 1900 eine Münchner Straße seinen Namen: die Klugstraße in Gern. Ein Antrag der Geschichtswerkstatt Neuhausen im Jahr 2003 auf Umwidmung des Straßennamens (auf den Physiker Joseph Klug) wurde von der Stadt München abgelehnt.

 

 

Beitrag von Rudolf Hartbrunner zu Ludwig Peter Ritter von Klug im Nordostmagazin 2007 (pdf-download)