Isar

 

Die Isar bildet mit ihrem Verlauf die westliche Grenze des Stadtbezirks 13. Sie ist mit 295 km der längste Fluss Südbayerns und weist ein großen Gefälle auf. Schon die Römer haben dem keltischen Flussnamen »ysûrâ« (»fließendes Wasser«), dem wilden Charakter des Gebirgsflusses entsprechend, das Adjektiv »rapidus« hinzugefügt – die reißende Isar. Später hieß sie Isura, Isargus, Iser oder Yser. Gerne bezeichnet man sie auch als die »grüne Isar«, da sie aufgrund der vielen mitgeführten Mineralien intensiv in dieser Farbe schillert.

 

Durch ihre Dynamik gestaltete die Isar ihren Lauf immer neu. Besonders während eines Hochwassers wurde der Fluss unberechenbar, immer wieder riss er Tiere und Menschen in den Tod und zerstörte die an ihr gelegenen Brücken oder Mühlen. Die Angst vor den jährlichen Hochwassern gab schließlich den Ausschlag für die Isarregulierung im 19. Jahrhundert. Die Situation vor der Isarregulierung veranschaulicht das Modell der Isarlandschaft bei Oberföhring, nach einem Plan aus dem Jahr 1809, im Maßstab 1:1000:

 

 

 

 

Nach dem Ersten Weltkrieg genehmigte der Bayerische Landtag die Anlage eines Isarkanals, der das Isarwasser vom Oberföhringer Stauwehr im Bogenhausener Grüntal auf  54 km Länge durch das Erdinger Moos bis nach Moosburg führte. 1921 begann die "Mittlere Isar AG" (dann Bayernwerk AG, heute E.ON Bayern AG) mit dem Bau dieses Kanals, der 1929 beendet wurde. 

 

Heute wird die Isar im Münchner Stadtbereich wieder mit hohem Aufwand renaturiert. Der Abschnitt zwischen Großhesseloher Wehr und dem Deutschen Museum wurde 2011 erfolgreich abgeschlossen und tausende Münchner suchen dort Erholung. Weltweit gilt das Projekt als Vorbild, denn die Isar kommt in diesem Bereich der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie der Europäischen Union und damit dem Leitbild eines subalpinen Flusses sehr nahe. Aus diesem Grund soll die Renaturierung der Isar auch im Münchner Norden im Bereich zwischen Schwindinsel und Oberföhringer Stauwehr fortgeführt werden.

 

 

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>> mehr zur Isar als Verkehrsweg und Grenze

 

 

 

Fotos: 

oben: die Isar beim Oberföhringer Stauwehr hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.

unten: Die mäandernde Isar in Höhe des Dorfs Oberföhring,  Modell von Josef Krause, Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., erstellt zur Ausstellung "Föhring - Geburtshelfer Münchens?", August 2008.  Zusehen ist auch die ehemalige mittelalterliche Pfahljochbrücke, um die 1158 der legendäre Streit zwischen Bischof Otto I. und Heinrich dem Löwen entbrannte. Ihre hier dargestellte Lage wird von der Forschung allerdings nur vermutet.