Bernhard Bleeker (18811968)

 

Geboren wird Josef Bernhard Maria Bleeker am 26. Juli 1881 in Münster, Westfalen, als Sohn des Schneidermeisters Bernhard Bleeker und seiner Frau Christine. Mit 14 Jahren beginnt er eine Steinmetzlehre in seinem Geburtsort. Seit 1900 in München, arbeitet er als Steinmetz am Bau des Volksbads, der Sparkasse, des Schwabinger Friedhofs und am Nymphenburger Waisenhaus. 1901 beginnt er das Studium der Bildhauerei bei Wilhelm von Rümann an der Akademie der Bildenden Künste in München. Aus finanziellen Gründen muss er sein Studium nach zwei Jahren abbrechen und als Ateliergehilfe bei Rümann arbeiten. 1903, er ist nun Assistent an der Akademie, macht er Bekanntschaft mit Adolf von Hildebrand. Dieser schätzte die Arbeiten Bleekers außerordentlich, was die Tatsache belegen mag, dass Hildebrand bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg ein Steinbozetto von Bleeker in seinem eigenen Garten der Villa (Maria-Theresia-Straße) aufgestellt hatte. Einen Ruf an die Akademie in Düsseldorf im Jahr 1908 lehnt Bleeker ab. 

 

Gegen den Willen der Kollegen bekommt Bleeker 1919 den Lehrstuhl an der Akademie der Bildenden Künste in München, 1922 erfolgt dann die Ernennung zum ordentlichen Professor (bis 1945). Unter anderem ist der Bildhauer Roland Friederichsen hier sein Meisterschüler, aber auch Alexander Fischer und Rolf Nida-Rümelin lernten bei ihm. 1924/25 entsteht seine Skulptur des »Toten Soldaten« (Krypta des Ehrenmals im Münchener Hofgarten) zur Mahnung an die 13.000 im Ersten Weltkrieg gefallenen Münchner Soldaten. Vor dem Ehrenhof vor der Technischen Hochschule München wird im Jahr 1931 seine Bronzeplastik »Der Rossebändiger« aufgestellt (ihr gegenüber der »Rosselenker« von Prof. Hermann Hahn). Bernhard Bleekers neoklassizistischer Stil trifft sich mit den Kunstvorstellungen des »Dritten Reichs« und Bleeker führt unter anderem 1935 als Auftragswerk eine Porträtbüste von Adolf Hitler aus und bis 1944 entstehen 25 weitere Exemplare für die NSDAP. Bleekers Werke sind in der »Großen Deutschen Kunstausstellung« vertreten.

 

 

ca. 1931

 

 

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Abbildungen von oben nach unten:

Prof. Bernhard Bleeker an der Büste des verstorbenen Reichstagspräsidenten Friedrich Ebert, 1. Juni 1927 © Bundesarchiv, Bild 102-00220 / CC-BY-SA 3.0

»Rosselenker« und »Rossebändiger« vor der Technischen Universität München, um 1931: Ansichtskarte privat

 

Literaturquellen:

Karin Bernst, Das Wohnhaus von Bernhard Bleeker, in: Kalender 2011 »Ein Spaziergang durch den Münchner Nordosten«

Frank Henseleit: Der Bildhauer Bernhard Bleeker (18811968) : Leben und Werk, Diss., Augsburg 2007, komplett einzusehen unter:

https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/index/index/start/0/rows/10/sortfield/score/sortorder/desc/searchtype/simple/query/Bleeker/docId/467