Herzog Carl Theodor in Bayern (18391909)

 

Der Sohn von Herzog Max in Bayern und Bruder der Kaiserin Elisabeth von Österreich, trat bereits mit 14 Jahren in die bayerische Armee ein, beschloss aber dann Medizin zu studieren. 1880 bestand er an der Ludwig-Maximilians-Universität sein Staatsexamen, promovierte anschließend zum Dr. med. und praktizierte 15 Jahre lang abwechselnd in München, am Tegernsee und in Meran. 1895 erwarb er zusammen mit seiner zweiten Frau, Marie José von Portugal, ein Grundstück in der Nymphenburger Straße und gründete die private »Augenklinik Herzog Carl Theodor«, die heute zu den renommiertesten in Bayern gehört. In den ersten 14 Jahren des Bestehens der Klinik führte er mehr als 5000 Staroperationen durch und beriet und behandelte weitere Augenkranke.

 

 

 

 

Carl Theodor verkaufte im Jahr 1900 als Alleinerbe seiner Eltern den Herzogpark, die 389 Hektar große herzogliche Gartenanlage in Bogenhausen und am Priel. Käufer war die Terrain-Aktiengesellschaft-Bogenhausen-Gern. Das Gelände war seit der Eingemeindung Bogenhausens nach München 1891 in den Sog der Bodenspekulation geraten und hatte an Wert bedeutend gewonnen. Carl Theodor wollte mit dem Verkauf seiner Tochter Prinzessin Marie Gabrielle eine Mitgift für ihre Heirat mit Rupprecht von Bayern, dem letzten bayerischen Kronprinzen aus dem Hause Wittelsbach, sichern.

 

 

 

Literatur:

Graf, Bernhard: Sisis Geschwister, München 2017.

Abbildung:

oben: Herzog Carl-Theodor in Bayern und Gattin Marie Jose von Portugal, 1890; Ansichtskarte © privat

unten: Der Billroth'sche Hörsaal im Wiener Allgemeinen Krankenhaus, Gemälde von Adalbert Franz Seligmann, um 1890. Carl Theodor als Zuschauer in der ersten Reihe, Dritter von links.