Prof. Martin Dülfer (18591942)

 

Der gebürtige Breslauer Architekt Martin Dülfer war in den Jahren 1887 bis 1906 ein begehrter Architekt in München. In diese Zeit fällt die Entstehung des Münchner Jugendstils, für die er als Wegbereiter zu bezeichnen ist. Noch heute zieren viele seiner eigenwilligen, heute zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Jugendstilbauten Münchner Straßen (zum Beispiel in der Schellingstraße. 26, Kaulbachstraße 2226, Franz-Joseph-Straße 11 oder Bayerstraße 57/59). In München hat er ein eigenes Atelier, in dem zweitweise Paul Ludwig Troost Büroleiter war. Von 1900 bis 1901 war hier auch der Architekt Carl Jäger angestellt, der mehrere Villen im Herzogpark errichtete. Neben seinen Entwürfen für Wohnbauten (vor allem Villen) tat sich Martin Dülfer auch als Theaterarchitekt hervor. Für die Weltausstellung in St. Louis 1904 gestaltete er den Repräsentationsraum des Bayerischen Kunstgewerbes, der heute der Regierung von Oberfranken als Landratssaal dient. Als Direktor der "Terrain-Aktiengesellschaft Bogenhausen-Gern" zeichnete Dülfer maßgeblich für die Bebauungspläne des von der Gesellschaft im Jahr 1900 erworbenen "Herzogparks" in Bogenhausen verantwortlich.

 

1906 siedelte er nach Dresden über, da ihm eine Lehrtätigkeit als Professor an der königlich-sächsischen Technischen Hochschule angeboten wurde. 1920/21 wird er dort zum Rektor. Insgesamt sind heute über 70 ausgeführte Bauten und Werke von ihm nachweisbar, zu nennen sind: die Stadttheater in Dortmund, Lübeck und Duisburg, der Umbau des Bulgarischen Nationaltheaters, verschiedene Institutsgebäude der Technischen Hochschule Dresden.

 

 

Bauten von Dülfer im Münchner Nordosten:

 

 

 

Foto oben: Martin Dülfer, Archiv Dieter Klein