Höchl-Schlössl

Odinstraße 29

 

An der Rückseite des Klinikum Bogenhausen, liegt die »Villa am Priel« (frühere Adresse Priel 8, später Priel 42), die sich 1852 der Architekturmaler und Kunstmäzen Anton Höchl bauen ließ und die seitdem den Namen »Höchl-Schlössl« trägt. Es ist ein schlichter, zweigeschossiger Landsitz im klassizistischem Stil, mit Mittelrisalit und auf ihm ruhendem Dreiecksgiebel. Rechts und links davon erstrecken sich zwei niedrigere Seitenflügel. Der wohlhabende Ziegeleibesitzer Höchl machte die Villa vor den Toren der Stadt zu einem Treffpunkt für viele Künstler, darunter angesehenen Bürger und Adelige, wie dem in der Nachbarschaft am Priel angesiedelten Herzog Max in Bayern, dem »Zither-Maxl« und Vater der Kaiserin Sissi von Österreich. Da Anton Höchl kinderlos blieb, erbte nach seinem Tod 1897seine Nichte das gesamte Vermögen inklusive dem Schlösschen. Ihre Erben wiederum verkauften das Anwesen 1926 an die Stadtgemeinde München, die bis heute Besitzerin ist.

 

In der Villa wohnen derzeit sechs Mietparteien. Der Bezirksausschuss Bogenhausen denkt seit 2005 über eine bürgerschaftliche Nutzung nach. Im 13. Stadtbezirk besteht ein grundsätzlicher Bedarf an Räumen für kulturelle Veranstaltungen und künstlerische Vereinigungen. Das Höchl-Schlössl ist aus allen Teilen des Stadtbezirks gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Es ist eine einmalige Möglichkeit, für den Bogenhausener Stadtbezirk ein kulturelles Zentrum für 80.000 Einwohner zu schaffen.

 

Ein paar Schritte weiter, hinter der Villa in einem kleinen Wäldchen, dem Odins- oder Wotanshain, einem letzten Rest des ehemaligen Prielwaldes, ist die Statue des Göttervaters Wotan zu finden, ein Werk des mit Höchl befreundeten Tiroler Bildhauers Heinrich Natter.

 

 

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Foto: Höchl-Schlössl, 2007, hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.